Menschen gehen an Bord eines Ausflugsschiffs
Martin Böhner

NSP-Kongress in Rostock: Volle Kraft voraus für „Social Smart“

18.09.2025

Am 17. September fand im Rahmen des 18. Bundeskongresses Nationale Stadtentwicklungspolitik in Rostock die Arena des BMWSB in maritimer Kulisse statt. Unter dem Titel „Social Smart“ ging es um die Frage, wie Quartiere zukunftsfähig, nachhaltig und sozial gerecht gestaltet werden können.

Main content

„Leinen los!“ hieß es am 17. September auf der „MS Rostocker 7“ sowie an Bord des Traditionsschiffes „MS Dresden“. In der Arena des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen beim Bundeskongress Nationale Stadtentwicklungspolitik in Rostock stand der Kurs auf Richtung Zukunft. Dass digitale Lösungen kein Selbstzweck sind, sondern konkrete Mehrwerte für Lebensqualität, Teilhabe und Nachhaltigkeit schaffen, das verdeutlichte bereits der Titel des Programmpunktes: „Social Smart – Digitale Daseinsvorsorge als Gemeinschaftsaufgabe“.

Wie Kommunen das konkret umsetzen können, und welche zentrale Rolle interkommunale Zusammenarbeit dabei spielt, das zeigten die vorgestellten Beispiele anschaulich – von smarten Apps bis zu digitalen Zwillingen.

Bereits der Auftakt mit dem Projekt „HafenSport Rostock“ machte deutlich, dass digitale Lösungen ihre Stärke dort entfalten, wo sie konkrete Bedarfe der Menschen aufgreifen: Hier wurde eine frei zugängliche Sportanlage mit smarter Sensorik und einer digitalen Sportbox ausgestattet. So ist eine urbane Begegnungsstätte im Stadthafen entstanden.

Anschließend ging es für die Teilnehmenden an Bord, zu einer Schiffstour in den IGA-Park. Auf der Überfahrt präsentierte das Modellprojekt „Smile City Rostock“ seine Smart-City-Strategie, die in einem breiten Beteiligungsprozess entstanden war, der Stadtgesellschaft, Verwaltung und Politik gleichermaßen eingebunden hatte. 

Auf dem Traditionsschiff „MS Dresden“ öffneten sich die Perspektiven noch weiter. Mit an Bord war auch die Hansestadt Stralsund, die, zusammen mit Rostock, Lübeck und weiteren norddeutschen Städten, die smarte Hanse ins Leben gerufen hat, um gemeinsam digitale Lösungen in ihren Kommunen voranzubringen. Lübeck zeigte, wie interkommunale Zusammenarbeit Wissen bündelt und digitale Infrastruktur effizient nutzt. Stralsund machte deutlich, dass alle Kommunen davon profitieren können, wenn sie sich in Netzwerken verankern und bürgernahe digitale Innovationen vorantreiben. 


„Gerade durch die smarte Hanse entsteht für die ganze Ostseeregion ein Mehrwert. Smart City ist für uns kein Selbstzweck, sondern Ausdruck eines neuen Miteinanders.“

Heino Tanschus, Senator der Hansestadt Stralsund

Ein erfolgreiches Beispiel für eine Übertragung einer Lösung von Kommune zu Kommune aus der Praxis ist der „HAL-Plan“: Katja Gehrmann vom MPSC Halle (Saale) stellte den digitalen Zwilling, der von Quartiersebene bis zur Region skalierbar ist, vor. 

Von Austausch bis Vergabe: Auch Nadine Kuhla von Bergmann, Gründerin der Agentur Creative Climate Cities und Teil der Koordinierungs- und Transferstelle Modellprojekte Smart Cities, unterstrich in ihrer Präsentation zum Abschluss der Arena die hohe Bedeutung von kommunaler Kooperation in smarten Städten und Regionen. Als Beispiele nannte sie die gemeinsame Entwicklung in Arbeits- und Entwicklungsgemeinschaften der KTS oder die Smart City Akademie – als Angebote, mit denen das Wissen und die Erfahrungen der Modellprojekte für alle Kommunen in Deutschland nutzbar gemacht werden.

Am Ende wurde klar: „Social Smart“ bedeutet, Digitalisierung auch als Prozess mit sozialen Aspekten zu begreifen – als Zusammenspiel von Technik, Mensch und Raum. Die Arena zeigte, dass Kooperation, Wissenstransfer und bürgernahe Innovation entscheidend dafür sind, dass smarte Städte und Regionen nicht von Technik, sondern von den Menschen her gedacht werden. Mit dem Förderprogramm der Modellprojekte Smart Cities stärkt das BMWSB diesen Ansatz und setzt Impulse, die weit über den Kongress hinaus wirken.

Zur Webseite des Bundeskongress Nationale Stadtentwicklungspolitik.