Futuristische Ansicht einer Großstadt mit überlagerten digitalen Bauplänen
budi – stock.adobe.com (generiert mit KI)

Studie zu urbanen Datenplattformen: So finden Kommunen die passende Lösung

11.06.2025

Urbane Datenplattformen (UDP) entwickeln sich zur zentralen digitalen Infrastruktur in Städten und Gemeinden. Sie erfassen, verknüpfen und stellen kommunale Daten bereit – für Verwaltungen, Fachabteilungen und die Öffentlichkeit. Eine neue Studie aus dem Programm Modellprojekte Smart Cities unterstützt Kommunen bei der Auswahl geeigneter Lösungen. Sie bietet einen Marktüberblick, einen Kriterienkatalog und konkrete Empfehlungen.

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Ob Geo-, Sensor- oder Verwaltungsdaten: UDP bündeln kommunale Informationen und schaffen so eine datenbasierte Grundlage – etwa für urbane digitale Zwillinge oder digitale Dienstleistungen wie Verkehrs-Apps oder Mängelmelder. 

Die Studie vergleicht die fünf vielgenutzten Lösungen CIVITAS/CORE V1.0, die Urban Data Space Platform, UrbanPulse, Stackable und CIVORA anhand technischer, organisatorischer und funktionaler Aspekte. Sie gibt einen strukturierten Überblick über Entwicklungs-, Lizenz- und Betreibermodelle. Im Fokus stehen auch Unterschiede bei Schnittstellen, Mandantenfähigkeit oder Visualisierung. Damit können Kommunen ihre Anforderungen gezielt mit dem verfügbaren Angebot abgleichen. 

 

grafische Darstellung: Verschiedene Anbieter von urbanen Datenplattformen um einen Handybildschirm  gruppiert. Farblich unterschieden wird zwischen Open-Source-Lösungen (grün) und proprietären Lösungen (blau)
Marktübersicht von UDP-Lösungen Fraunhofer IESE

Mehr Flexibilität mit Open Source und Kooperationen

Die Autorinnen und Autoren empfehlen Kommunen, vor der Auswahl einer Lösung eine klare Bedarfsanalyse durchzuführen und auf technische Standards zu achten, um langfristige Nutzbarkeit und Anpassungsfähigkeit sicherzustellen. Open-Source-Lösungen, Kooperationen und ein schrittweises Vorgehen bieten Kommunen Flexibilität und digitale Souveränität auf dem Weg zur eigenen UDP.

„Urbane Datenplattformen sind keine isolierten Softwareprodukte, sondern eine zentrale Infrastruktur für die smarte Kommune“, erklärt Bettina Distel, die die Studie für das BBSR wissenschaftlich begleitet hat. „Gerade weil der Markt dynamisch ist, brauchen Kommunen Orientierung und Vergleichbarkeit – genau das leistet unsere Analyse.“

Joachim Weber, Teil des Autorenteams vom Fraunhofer IESE, ergänzt: „Wer als Kommune auf eine urbane Datenplattform setzt, braucht keine One-size-fits-all-Lösung, sondern ein System, das sich an den eigenen Bedarf anpasst – modular, interoperabel und souverän." 

Die Studie richtet sich an kommunale Digitalisierungsverantwortliche, IT-Abteilungen sowie Führungskräfte. Sie ergänzt die Studie "Urbane Datenplattformen" aus dem Jahr 2023 um eine praxisorientierte und technische Perspektive – und unterstützt beim Einstieg oder der Weiterentwicklung kommunaler Dateninfrastrukturen.

"Der Schlüssel liegt in einer klugen Auswahlstrategie und der Bereitschaft zur Kooperation.“  
Joachim Weber, Fraunhofer IESE

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Smart-City-Forschung

Herausgeber der Studie „Urbane Datenplattformen im Vergleich – Eine Entscheidungshilfe für Kommunen“ ist das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Sie ist Teil der Begleitforschung der Koordinierungs- und Transferstelle im Programm Modellprojekte Smart Cities. Das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE hat die Studie erarbeitet.