Smart Cities for a Green and Resilient Urban Development

Am 13. Oktober 2022 organisierte das International Smart Cities Network (ISCN) das hochrangige Online-Symposium „Smart Cities for a Green and Resilient Urban Development“. Das Symposium wurde vom Referat „Smart Cities“ des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) in Zusammenarbeit mit dem Ministry of Housing and Urban Affairs (MoHUA) der indischen Regierung ausgerichtet.

In drei hochrangigen, aufeinander aufbauenden Panels wurden modernste Smart-City-Ansätze vom planerischen Einsatz Digitaler Zwillinge bis hin zu Rahmenwerken zur Sicherung und Überwachung des Wohlstands vorgestellt und diskutiert. Das Symposium bot die Möglichkeit, verschiedene nationale politische Rahmenbedingungen und Datenstrategien sowie zahlreiche Anwendungsfälle vorzustellen, um praktische und theoretische Aspekte der intelligenten Stadtplanung miteinander zu verbinden und gleichzeitig das breite Spektrum der ergriffenen Maßnahmen aufzuzeigen.

In ihren Eröffnungsreden betonten Dr. Rolf Bösinger, Staatssekretär des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB), Deutschland, und Kunal Kumar, Smart City Mission Director und Joint Secretary des Ministeriums für Wohnungswesen und städtische Angelegenheiten in Indien, die Rolle digitaler Lösungen und Smart-City-Maßnahmen, um Städte resilienter zu gestalten. Während Dr. Bösinger den Wert und das Potenzial von Daten, ähnlich dem von natürlichen Ressourcen, hervorhob, betonte Kunal Kumal die entscheidende Rolle des ISCN bei der Ermöglichung des dringend benötigten internationalen Austauschs.

Dr Rolf Bösinger, Staatssekretär, Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB), Deutschland
Kunal Kumar, Smart City Mission Director & Joint Secretary, Ministry of Housing and Urban Affairs, Indien

Nationale Ansätze für städtische Daten

Das erste Panel befasste sich mit nationalen Herangehensweisen an urbane Daten. Vertreterinnen und Vertreter aus Deutschland, Indien und Brasilien stellten ihre nationalen Strategien vor und erläuterten, wie ihre jeweiligen nationalen Regierungen die lokale öffentliche Verwaltung bei der Handhabung städtischer Daten unterstützen. Die Teilnehmenden erläuterten die Rolle, die nationale Regierungen bei der Förderung von Smart-City-Prozessen spielen, indem sie Rahmenbedingungen und übergeordnete Strategien festlegen sowie Finanzmittel für innovative Lösungen bereitstellen, um Städte intelligenter, grüner und widerstandsfähiger zu machen. Alle Vortragenden wiesen auf die Bedeutung qualitativ hochwertiger Daten als Grundlage für die Bekämpfung des Klimawandels und die Erreichung nationaler Klimaziele hin. Mit Einblicken in verschiedene Anwendungsbeispiele – von Frühwarnsystemen für Überschwemmungen bis hin zu Bürger-Apps, die Anreize für klimafreundliches Verhalten bieten – zeigten sie die breite Palette lokaler Lösungen, die sich aus diesen Rahmenwerken und Strategien ableiten, und unterstrichen die Bedeutung nationaler Strategien in Kombination mit spezifischen lokalen Maßnahmen.

Ansätze aus Deutschland und Indien

Renate Mitterhuber, Referatsleiterin Smart Cities, Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB), Deutschland
Rahul Kapoor, Director Smart Cities, Ministry of Housing and Urban Affairs, Indien
Panel Diskussion zu nationalen Strategien aus Deutschland und Indien

Digitale Zwillinge und KI: Die digitale Basis für nachhaltige Smart Cities?

Digitale Zwillinge – in Kombination mit KI – bieten die Möglichkeit, komplexe Daten im geografischen Kontext zu visualisieren und zu analysieren und so Erkenntnisse für eine bessere Stadtplanung zu gewinnen. In dieser Sitzung wurde aufgezeigt, wie diese Tools in einer Reihe von Kontexten und Regionen auf unterschiedliche Weise eingesetzt werden, je nach den Herausforderungen, Bedürfnissen und Zielen einer bestimmten Stadt: sei es zur Visualisierung der sozialen und wirtschaftlichen Schichtung, um Maßnahmen zur Verringerung sozialer und wirtschaftlicher Ungleichheiten zu entwickeln, zur Verwaltung dezentraler Energieviertel oder zur Simulation der Folgen bestimmter Entscheidungen im Verkehrsmanagement oder der Stadtplanung. Die Teilnehmenden erläuterten nicht nur, wie der Einsatz dieser Instrumente dazu beiträgt, die Net Zero Ziele zu erreichen und die Städte widerstandsfähiger zu machen, sondern wiesen auch darauf hin, wie wichtig die öffentliche Rechenschaftspflicht und transparente Prozesse beim Einsatz von KI-basierten Instrumenten sind.

Beispiele aus dem ISCN und darüber hinaus

Dr Beate Ginzel & Dr Pierre Gras, Connected Urban Twins (CUT), Modellprojekt Smart Cities, Deutschland
Jurgen Silence & Gert Vervaet, DUET Project, Digital Vlaanderen, Government of Flanders, Belgien
Dr Sanjay Kolte, CEO, Pune Smart City Development Corporation Limited, Pune, Indien

Mit Replikation zum Erfolg

Wie können die Versprechen einer schnellen und effizienten Skalierung und Replikation eingehalten werden? Mit Vertretern der Europäischen Union und des japanischen Smart City Institute konzentrierte sich das dritte Panel auf die Rolle von Co-Creation und internationaler städteübergreifender Zusammenarbeit zur Erreichung lokaler Klimaziele. Beide Redner betonten die Rolle von übergreifenden Rahmenwerken, politischer Unterstützung und Pionierstädten als Ausgangspunkt für weitere Entwicklungen. Im Kontext der EU ist die „Climate-Neutral & Smart Cities Mission“ mit ihrem Ziel, 100 europäische Städte bis 2030 klimaneutral zu machen, eine zentrale Maßnahme, in der die Digitalisierung als horizontaler Enabler von Maßnahmen gegen den Klimawandel verstanden wird. In Japan wird ein menschenzentrierter Ansatz für intelligente und widerstandsfähige Städte verfolgt, wobei 27 Pionierstädte digitale Technologien einsetzen, um eine höhere Lebensqualität in den Städten zu erreichen, die anhand von „Well-Being“-Indikatoren gemessen wird. Bei der Erläuterung ihrer jeweiligen Projekte wiesen beide Redner auf die Bedeutung digitaler Komponenten für die Bewältigung gesellschaftlicher und ökologischer Herausforderungen sowie auf die Unterstützung durch Peer-Learning durch nationalen und internationalen Austausch hin.

Patrick Anthony Child, Deputy Director-General, Europäische Kommission
Takehiko Nagumo, Executive Managing Director, Smart City Institut Japan

Fazit

Die Schlusswort übernahm Martha Gutierrez, Leiterin der Abteilung Global Policy, Governance and Cities bei der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ). Sie fasste die wichtigsten Erkenntnisse zusammen und formulierte folgende Botschaft:

Martha Gutierrez, Director of Division Global Policy, Governance and Cities, Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH, Germany

Die heutigen Herausforderungen erfordern Antworten, die digitale Lösungen und Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und der Ungleichheit kombinieren.

Dies bedeutet, dass Bürger und Verwaltungen mobilisiert werden müssen, um gemeinsam einen am Gemeinwohl orientierten Prozess zu gestalten.

Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, müssen standardisierte Lösungen entwickelt werden, die von den Städten in großem Maßstab angepasst werden können.

Lokale Maßnahmen und die Zusammenarbeit zwischen Städten, auch zur Optimierung der Budgets, sind von entscheidender Bedeutung.