- Status: abgeschlossen
- Laufzeit: Februar 2022 bis Juli 2024
- Programm: Modellprojekte Smart Cities
Ausgangslage
Digitalisierung und Smart City stellen ebenso wie die Stadtentwicklungspolitik ein politisches Querschnittsthema dar. Um ein solches Thema strategisch aufzugreifen, erfordert es Beiträge aus unterschiedlichen fachlichen und politischen Perspektiven. Eine solche fachbereichsübergreifende Koordinierung steht jedoch häufig im Widerspruch zu der fachspezifischen Organisation kommunaler Verwaltungen.
Vor diesem Hintergrund sollten die gewählten und geplanten Organisationsformen, Managementansätze und Prozessdesigns der Modellprojekte Smart Cities (MPSC) und anderer deutscher Kommunen durch dieses Forschungsprojekt im Rahmen der Begleitforschung der Koordinierungs- und Transferstelle Modellprojekte Smart Cities (KTS) analysiert werden.
Ziel
Die Begleituntersuchung zielt zum einen auf die vertiefende Analyse der verwaltungsinternen Strukturen und Organisationsformen (Handreichung erschienen im Juli 2024) , zum anderen auf spezifische Rechtsfragen bei der Wahl der Organisationsformen in Bezug auf kommunale Beteiligungen (Dossier erschienen im Oktober 2024). Während die letztgenannte Zielstellung die Erkenntnisse der BBSR-Studie „Smart Cities gestalten: Welche Rechts- und Organisationsform wählen?“ aus dem Jahr 2019 vertiefen soll, geht es bei den verwaltungsinternen Strukturen um eine genauere Bestimmung ihrer Auswahlprämissen. Im Ergebnis wurden Handlungsempfehlungen zur Auswahl digitalspezifischer Organisationsformen getroffen.
Auftragnehmer des Forschungsprojekts waren das Deutsche Institut für Urbanistik (Berlin) sowie Becker, Büttner, Held – Rechtsanwälte (München) als Teil des Forschungsclusters der Koordinierungs- und Transferstelle Modellpreojekte Smart Cities (KTS).
Konzept
Ziel der Studie war eine vergleichende Untersuchung von verwaltungsinternen Koordinationsmodellen und deren Akteuren bei der Entwicklung von Digitalstrategien und der Umsetzung von Smart-City-Projekten. Aufgrund der Spezifika des deutschen (Kommunal-)Verwaltungsaufbaus und des Kommunalrechts fokussierte die Untersuchung auf eine deutschlandweite Analyse.
Exemplarische Fragen:
- Welche Formen/Typen der Prozessorganisation und verwaltungsinternen Kooperation lassen sich identifizieren?
- Welche Gründe für die gewählten Organisationsmodelle lassen sich finden?
- Welche Vor- und Nachteile zeigen die gewählten Organisationsmodelle bisher?
- Welche alternativen Organisationsmodelle wurden in den MPSC diskutiert? Warum wurden sie nicht weiterverfolgt?
- Welche Rolle nehmen die koordinierenden Akteure innerhalb des Organisations- und Kompetenzgefüges der Verwaltung ein?
- Welche Formen der verwaltungsinternen Kooperation sind besonders geeignet, um die ressortübergreifende Koordination zu gewährleisten?
- Welche Wirkungen lassen sich aus formellen (Hierarchien, Weisungsbefugnisse, Abläufe und Verfahren) und informellen (persönliche Kontakte und Absprachen, Vertrauen, „kurze Dienstwege“) Elementen des jeweils gelebten Organisationsmodells ableiten? Welche Rolle spielt hierbei die bereits bestehende „Arbeits- und Kooperationskultur“ in der Verwaltung?
- Welche Rolle spielen die gewählten Organisationsmodelle bei der Weiterentwicklung der kommunalen Verwaltung vor Ort? Welche Ziele, Hoffnungen und welche ersten Effekte – etwa im Hinblick auf eine agilere und vernetzter arbeitende Verwaltung – lassen sich beobachten?
Als methodisches Vorgehen wurde eine Kombination aus Desk Research sowie Telefon- und Experteninterviews gewählt.
Arbeitspakete
Das methodische Vorgehen zur Erarbeitung der Inhalte der Studie gliederte sich in folgende Arbeitsphasen:
Arbeitspaket 1: Aufbereitung der in den Kommunen gewählten Organisationsmodelle
Arbeitspaket 1: Aufbereitung der in den Kommunen gewählten Organisationsmodelle
Als Desk Research wurde zunächst der vorliegende Befund von Organisationsmodellen in den MPSC der 1. Staffel um jene der 2. und 3. Staffel ergänzt. Genutzt wurde hierbei das durch die KTS entstehende Material – insbesondere die Gesprächsdokumentationen und das Hintergrundwissen des Projektbüros, die Berichte des Monitorings sowie die entwickelten Statusprofile. Weiteres Informations- und Datenmaterial wurde ergänzend hinzugezogen. Über den Kreis der MPSC hinaus wurden anschließend weitere deutschlandweit vorzufindende Organisationsmodelle kommunaler Digitalisierungsstrategien und Digitalisierungsprojekte erfasst und typisiert. Die Analyse erfolgte als Desk Research.
Arbeitspaket 2: Vertiefende Analyse einzelner Typen der Organisationsmodelle
Arbeitspaket 2: Vertiefende Analyse einzelner Typen der Organisationsmodelle
Die Typisierung der Organisationsmodelle bildete die Basis für eine vertiefende Betrachtung. Für die weitere Analyse der Auswahlgründe und vor allem auch der Erfahrungen mit den Organisationsmodellen wurden leitfadengestützte Telefoninterviews mit ausgewählten Kommunen geführt. Für die Auswahl der heranzuziehenden Fallstudien war ein Abbild aller identifizierten Organisationsmodelle über Kommunen unterschiedlicher Gemeindegrößenklassen entscheidend. Die vertiefende Analyse erweiterte und konkretisierte typenbezogene Aussagen und differenzierte die Typologie weiter aus. Auf Basis der Erkenntnisse wurden vorläufige Handlungsempfehlungen entwickelt.
Arbeitspaket 3: Interview zur Härtung der Befunde
Arbeitspaket 3: Interview zur Härtung der Befunde
Die Handlungsempfehlungen wurden anschließend niedrigschwellig im Rahmen von Experteninterviews zur Diskussion gestellt und gehärtet.
Arbeitspaket 4: Finalisierung der Handlungsempfehlungen und Bericht
Arbeitspaket 4: Finalisierung der Handlungsempfehlungen und Bericht
Die Ergebnisse der Breitenuntersuchung, der vertiefenden Analyse und der Härtung der Befunde mündeten in einem gemeinsamen Bericht mit Handlungsempfehlungen.