Potenziale der digitalen Daseinsvorsorge im ländlichen Raum

Insbesondere für Kommunen in ländlichen und peripheren Räumen wird es zunehmend schwieriger, Daseinsvorsorge zu gewähren. Dazu tragen unter anderem der demografische Wandel und der wachsende Fachkräftemangel bei. Digitalisierung kann daseinsvorsorgende Leistungen stärken und für eine nachhaltigere Raumentwicklung sorgen.

  • Status: laufend
  • Start: Juli 2025
  • Programm: Modellprojekte Smart Cities

Ausgangslage

Kommunen stehen zunehmen vor der Herausforderung, trotz demografischem Wandel und begrenzten Ressourcen flächendeckend Leistungen der Daseinsvorsorge zu erbringen. Im ländlichen Raum verschärfen sich die Herausforderungen, wenn weite Entfernungen und geringe Siedlungsdichten die effiziente Leistungserbringung zusätzlich erschweren. Digitalisierung wird in diesem Zusammenhang eine hohe Wirksamkeit zugeschrieben, weil mit einzelnen Lösungen wie einer digitalen Plattform ungleich mehr Menschen versorgt werden können, ohne dass die Qualität der Leistung abnimmt. Zugleich kann die gezielte Nutzung digitaler Tools die Verwaltung entlasten.

Ziel

Vor diesem Hintergrund untersucht die Studie, inwiefern digitale Lösungen die Daseinsvorsorge im ländlichen Raum stärken können. Dazu arbeiten die Autorinnen und Autoren unterschiedliche Handlungsansätze entlang der Erfahrungen der Modellprojekte Smart Cities (MPSC) heraus. Im Fokus stehen zudem neben organisatorischen, strategischen und methodischen Aspekten auch die empfundenen Wirkungen der digitalgestützten Daseinsvorsorge auf lokale Akteure, wie etwa Bürgerinitiativen oder Pflegeeinrichtungen. So bildet die Studie auch die Potenziale der Digitalisierung zur Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse ab.

Konzept

Die Studie richtet sich an Kommunen, die sich mit den Möglichkeiten der digitalen Daseinsvorsorge auseinandersetzen möchten und gute Beispiele und Vorbilder für eigene Projekte suchen. Mit konkreten Handlungsempfehlungen bietet sie kommunalen Entscheidungsträgerinnen und -trägern einen Rahmen, um in eigenen Maßnahmen zielführende Schwerpunkte zu setzen.

Leitende Frage des Vorhabens ist, inwiefern digitale Lösungen die klassische Daseinsvorsorge im ländlichen Raum stärken. Zusätzlich geht es um folgende vertiefende Fragen: 

  • Welche Handlungsansätze der digitalen Daseinsvorsorge lassen sich im ländlichen Raum identifizieren?
  • Wie nehmen lokale Akteure die Wirkungen eines Projekts der digitalen Daseinsvorsorge in den untersuchten Beispielen (subjektiv) wahr?
  • Welche übertragbaren organisatorischen, methodischen und strategischen Handlungsempfehlungen ergeben sich aus den Fallbeispielen für Kommunen im ländlichen Raum?

Die Untersuchung dieser Fragen erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst bereiten die Autorinnen und Autoren relevante MPSC-Maßnahmen auf und ergänzen die so entstehenden Fallbeschreibungen um Leitfadeninterviews mit verschiedenen Akteursgruppen. Aus der Synthese dieser Ergebnisse leiten sie dann verschiedene Handlungsansätze und ihre Wirkungen für die Schaffung gleichwertiger Lebensverhältnisse ab.

Kontakt

Dr. Bettina Distel

Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
Referat RS 5 „Digitale Stadt, Risikovorsorge und Verkehr“
Tel.: +49228994012343

Anne-Marie Kilpert

Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering (IESE)
Forschungscluster der Koordinierungs- und Transferstelle Modellprojekte Smart Cities
Tel.: +4963168002111