Regionalwirtschaftliche Effekte durch Smart City und Smart Region?

Die Kurzstudie untersucht, wie Smart-City-Maßnahmen indirekte regionalwirtschaftliche Effekte entfalten, etwa durch Standortattraktivität, Innovation oder neue Kooperationen. Ziel ist es, praxis-nahe Argumentationslinien zu identifizieren, mit denen kommunale Akteure die Relevanz und Verstetigung solcher Maßnahmen überzeugend begründen können.

  • Status: laufend
  • Start: August 2025
  • Programm: Modellprojekte Smart Cities

Ausgangslage

Smart-City-Maßnahmen werden in deutschen Kommunen zunehmend eingesetzt, um digitale Lösungen für urbane Herausforderungen zu erproben. Dabei stehen häufig direkte Effekte im Vordergrund, beispielsweise in der Daseinsvorsorge, im Ressourcenschutz oder bei der Digitalisierung von Verwaltungsprozessen. Weniger sichtbar, aber ebenso bedeutsam, sind die indirekten Effekte, etwa in Bezug zu regionalwirtschaftlichen Wirkungen, die solche Maßnahmen auslösen können. Dazu zählen unter anderem die Aufwertung von Standorten oder Stadtquartieren, die Förderung von Innovationsökosystemen, neue Formen der lokalen Kooperation oder Impulse für den Tourismus und die Wirtschaftsförderung.

Diese indirekten Effekte sind – quantitativ wie qualitativ – in der Praxis oft schwierig zu erfassen und noch weniger systematisch kommunizierbar. Vielen Kommunen fehlt es zudem an geeigneten Instrumenten und Argumentationshilfen, um solche Wirkungen sichtbar zu machen und für kommunale Entscheidungsprozesse oder bei der Verstetigung von Projekten systematisch zu berücksichtigen. In der Folge wird das wirtschaftliche Potenzial digitaler bzw. smarter Lösungen oft nicht ausgeschöpft und wichtige Chancen für die lokale Entwicklung und die Fördermittelbindung gehen verloren.

Ziel

Das Ziel der Studie ist es, diese Lücke zu schließen, indem sie aufzeigt, wie indirekte regional-wirtschaftliche Effekte von Smart-City-Maßnahmen in kommunalen Diskursen thematisiert und zur Begründung oder Verstetigung von Projekten genutzt werden. Im Zentrum stehen dabei nicht betriebswirtschaftliche Kennzahlen, sondern strategische Kommunikationslinien, die Entscheidungsprozesse auf lokaler Ebene beeinflussen.

Erwartet wird eine systematische Aufarbeitung von Fallbeispielen bzw. derer Argumentationsmustern, die in verschiedenen Projekttypen vorkommen, sowie deren Einordnung in Zielgruppen- und Wirkungszusammenhänge. Das Ergebnis ist ein praxisorientierter Kurzbericht, der kommunalen Akteuren als Argumentationshilfe dient und zeigt, wie Smart-City-Maßnahmen mittels wirtschaftlicher Relevanz begründet und damit die Chancen auf Verstetigung und politische Unterstützung etabliert werden können. Damit leistet die Studie einen konkreten Beitrag zur nachhaltigen Wirkung und Weiterentwicklung der Smart-City-Stadtentwicklung in Deutschland. 
 

Konzept

Die Studie folgt einem mehrstufigen qualitativen Untersuchungsdesign: Zunächst werden über eine Literaturrecherche grundlegende Argumentationslinien zu regionalwirtschaftlichen Effekten von Smart-City-Maßnahmen identifiziert. Darauf aufbauend erfolgt ein Screening geförderter Maßnahmen aus den Modellprojekten Smart Cities (MPSC), um potenzielle, wirtschaftlich relevante Untersuchungsfälle auszuwählen.

In weiteren Arbeitsschritten werden ausgewählte Fallstudien durch Interviews mit Projektverantwortlichen vertieft untersucht. Dabei stehen Wahrnehmungen und Kommunikationsstrategien im Vordergrund, mit denen indirekte wirtschaftliche Effekte in Entscheidungsprozesse eingebracht werden. Die Ergebnisse werden systematisch ausgewertet, anonymisiert dargestellt und in Form eines praxisnahen Kurzberichts für kommunale Akteure aufbereitet.

Kontakt

Dr. Jens Libbe

Deutsches Institut für Urbanistik (Difu)
Co-Leitung Wissenschaftliche Begleitung und Fachliche Beratung
Tel.: +493039001115

Jakob Schackmar

Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
Referat RS 5 „Digitale Stadt, Risikovorsorge und Verkehr“
Tel.: +49228994012153