Von Stadtlabor bis Makerspace: Ankerorte des digitalen Wandels

Viele Kommunen verknüpfen physische Räume mit digitalen Angeboten. So schaffen sie Orte für Begegnung, Bürgerbeteiligung oder den Ausbau digitaler Kompetenzen. Wie genau die Begegnungsräume ausgestaltet werden, unterscheidet sich von Kommune zu Kommune. Ziel des Projekts ist es daher, die verschiedenen Typen von Ankerorten des digitalen Wandels herauszuarbeiten und Erfahrungen der Modellprojekte Smart Cities (MPSC) mit diesen Konzepten in konkreten Handlungsempfehlungen zu bündeln.

  • Status: laufend
  • Start: Februar 2025
  • Programm: Modellprojekte Smart Cities

Ausgangslage

In vielen Kommunen entstehen derzeit Orte, die die digitale mit der physischen Welt verbinden und die Teilhabe, Mitgestaltung und Kompetenzen fördern sollen. Diese „Ankerorte des digitalen Wandels“ bieten Raum für Bürgerbeteiligung, Daseinsvorsorge und innovative Lösungen. Ob Regio-Hubs, Stadtlabore oder Makerspaces – sie alle verfolgen das Ziel, die Gemeinschaft zu stärken und den Zugang zur Digitalisierung zu erleichtern. Mit aktuell etwa 50 Ankerorten versuchen die Modellprojekte Smart Cities, die Gesellschaft aktiv in Prozesse der Smart City einzubinden. Aufgrund der Vielfalt der Konzepte fehlt jedoch ein übergreifendes Bild, das die verbindenden Elemente für Kommunen außerhalb des Programms sichtbar macht und damit eine einfache Nachnutzung der Ansätze ermöglicht. Ein solches einheitliches Grundkonzept ist daher notwendig, um den Wissenstransfer zu fördern und die Ankerorte des digitalen Wandels effektiv nutzbar zu machen

Ziel

Vor diesem Hintergrund charakterisiert die Studie die Inhalte und Typen der Ankerorte sowie ihre Aufgaben und Möglichkeiten. Neben individuellen Ansätzen identifizieren die Autoren gemeinsame Prinzipien der Ankerorte des digitalen Wandels und zeigen ihren Mehrwert bei der Entwicklung einer smarten Stadt oder Region auf. Die Kurzstudie arbeitet zudem die MPSC-Erfahrungen bei Einrichtung und Betrieb dieser Orte auf und übersetzt sie in Handlungsempfehlungen, die anderen Kommunen bei der Übertragung der Konzepte auf lokale Gegebenheiten Unterstützung bieten.

Konzept

Die Studie richtet sich an Kommunen, die neue Konzepte zu Mitwirkung und Teilhabe in smarten Städten und Regionen suchen. Sie dient als Entscheidungshilfe, um aus der Bandbreite der Ankerort-Konzepte die passende Wahl zu treffen. Konkrete Handlungsempfehlungen helfen kommunalen Akteuren, realistische Erwartungen zu setzen, frühzeitig wichtige Weichenstellungen vorzunehmen und organisatorische Fehler zu vermeiden. Die Studie trägt damit übergreifend dazu bei, Orte zu schaffen, die die Mitwirkung und Teilhabe an der Smart City stärken können.

Folgende Fragen leiten das Projekt:

  • Welche Ziele verfolgen die Kommunen des MPSC-Programms mithilfe von Ankerorten? Welche Bedeutung haben die digitalen Themen und Ansätze hierbei?
  • Wie lassen sich die vielfältigen kommunalen Ankerort-Konzepte typisieren? Was sind wiederkehrende Formen von Ankerorten (etwa in Hinblick auf Inhalte, Zielgruppen, Formate, Raumangebote, Betrieb, Finanzierungsmodelle)?
  • Was sind übergreifende Erkenntnisse, die sich aus den Erfahrungen der MPSC ergeben?

Die Beantwortung dieser Fragen erfolgt in mehreren Schritten. Zunächst erheben die Autoren unter Einbezug verfügbarer Dokumentationen systematisch alle im Rahmen des MPSC-Programms entwickelten Ankerorte und befragen alle umsetzenden Kommunen zu ihren Erfahrungen. Aus dem so gewonnenen Material bilden sie verschiedene Typen von Ankerorten des digitalen Wandels. Um diese Typen zu validieren und weiter zu charakterisieren, folgen anschließend vertiefende Interviews mit ausgewählten Kommunen. Abschließend diskutiert eine Fokusgruppe die identifizierten Ankerort-Typen, um vor allem die Erfahrungen der Kommunen mit Umsetzung und Betrieb der verschiedenen Konzepte abzubilden. 

Im Ergebnis entsteht so eine fundierte Sammlung unterschiedlicher Arten von Ankerorten des digitalen Wandels, die mit konkreten Handlungsempfehlungen andere Kommunen befähigt, das Konzept lokal angepasst umzusetzen.

Kontakt

Jan Abt

Difu - Deutsches Institut für Urbanistik
Tel.: +493039001206
E-mail: abt@difu.de

Dr. Bettina Distel

Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
Referat RS 5 „Digitale Stadt, Risikovorsorge und Verkehr“
Tel.: +49228994012343