Experimentierorte für integrierte Stadtentwicklung: Die Modellprojekte Smart Cities auf dem 15. Bundeskongress NSP

Die MPSC Berlin, Bochum und Wolfsburg berichteten auf dem 15. Bundeskongress Nationale Stadtentwicklungspolitik über ihre Wege zur Smart City. Bild: Marco Urban

„Transformation gestalten – Aufbruch zur urbanen Resilienz“ – das war das Motto des 15. „Bundeskongresses Nationale Stadtentwicklungspolitik“ (NSP), der vom 14. bis 16. September in Berlin stattfand. Die Modellprojekte Smart Cities (MPSC) waren auf dem wichtigsten Forum für Stadtentwicklungspolitik in Deutschland unter anderem in einem Side Event vertreten. Vor rund 200 Interessierten stand die Frage im Mittelpunkt, wie Smart-City-Strategien zu zukunftsfähiger und gemeinwohlorientierter Stadtentwicklung beitragen können.

Ausgewählte MPSC als Experimentierorte für integrierte Stadtentwicklung gaben spannende Einblicke in ihre kommunalen Smart-City-Strategien. 

Modellprojekt Wolfsburg

Benedictine Kormann, Referat Digitalisierung und Wirtschaft der Stadt Wolfsburg Bild: Marco: Urban

Benedictine Kormann vom Referat Digitalisierung und Wirtschaft der Stadt Wolfsburg stellte vor, wie ein „Regiebuch“ als strategischer Handlungsrahmen der Smart City Wolfsburg entwickelt wurde. Sie zeigte außerdem, wie anhand von integrierten Zielbildern später aus einem großen Ideenpool die die Maßnahmen ausgewählt wurden, die niedersächsische Autostadt auf dem Weg in die Zukunft weiterbringen.

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Modellprojekt Bochum

Denes Kücük, CDO der Stadt Bochum Bild: Marco Urban

Einblicke in den Bochumer Weg zur Smart City gab Denes Kücük, CDO der Stadt Bochum. Organisatorisch setzt die Ruhrmetropole auf die Smart City Innovation Unit“, welche Stadtverwaltung, Wirtschaftsentwicklung, Stadtwerke und weitere Akteure zusammenbringt. Herzstück des Smart-City-Konzepts in Bochum ist das „Haus des Wissens“: Aus einem leerstehenden Backsteinbau in der Innenstadt soll ein Ort der Begegnung ohne Konsumzwang werden.

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Modellprojekt Berlin

Angela Jain, stellvertretende Leiterin der Stabstelle Smart City in der Berliner Senatskanzlei Bild: Marco Urban

Als „Ermöglicherin“, versteht Dr. Angela Jain, verantwortlich für das MPSC „Berlin lebenswert smart“, die Smart-City-Strategie der Hauptstadt, die zusammen mit einem Rat aus Bürgerinnen und Bürgern entsteht. Smart, so Jain, sei eine Stadt wie Berlin dann, wenn Digitalisierung und Technologie gesellschaftlichen Nutzen erzeugen und das demokratische Gemeinwesen stärken.

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Die anschließende Diskussion zeigte, dass es trotz großer Unterschiede viele Fragen gibt, die vor allem im interkommunalen Austausch gelöst werden können. Welche Standards braucht das Betriebssystem Stadt? Was bedeutet Gemeinwohl im digitalen Zeitalter? Wie können Städte ihre Daten souverän erheben und weiterverarbeiten? Wie kann man den Nutzen und die Wirksamkeit von Smart-City-Maßnahmen messen? Diese und andere Fragestellungen werden von der Koordinierungs- und Transferstelle Modellprojekte Smart Cities (KTS), die das Side Event im Auftrag des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) organisiert hatte, in kommenden Veranstaltungen und Formaten des Wissenstransfers wieder aufgegriffen.

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