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Viele Kommunen wollen mit digitalen Lösungen ihre Stadt zukunftsfähig zu gestalten – doch zwischen Anspruch und Umsetzung klafft oft eine Lücke. Ein neues digitales Handbuch schließt diese nun: Der Data Governance Wegweiser, entwickelt vom Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG) und dem Kompetenzzentrum Wasser Berlin (KWB), unterstützt Städte und Gemeinden dabei, datengetriebene Projekte strukturiert, rechtssicher und nachhaltig umzusetzen.
Viele Vorhaben blieben isolierte Leuchtturmprojekte, ohne nachhaltige Integration in Verwaltungsabläufe. „Das bedeutet, dass gewonnene Erkenntnisse und neue Prozesse nicht langfristig verankert werden – sie bleiben punktuelle Einzelmaßnahmen und versanden nach Projektende“, erklärt Maurice Stenzel, Projektkoordinator am HIIG.
Eine erfolgreiche Data Governance schafft den organisatorischen, rechtlichen und technischen Rahmen, damit Interessenkonflikte an Daten so aufgelöst werden können, dass sie für eine rechtssichere und effiziente Nutzung zur Verfügung stehen. Es geht nicht nur um Datenschutz, sondern auch um klare Zuständigkeiten, standardisierte Prozesse und Regeln für die Datenverarbeitung.
Maurice Stenzel
Als praxisnahes Werkzeug hilft der Data Governance Wegweiser Kommunen dabei, entscheidende Fragen zu klären und die notwendigen Prozesse aufzusetzen, um Daten dauerhaft in Verwaltungsabläufe einzubinden. Der Wegweiser wurde gemeinsam mit kommunalen Akteuren entwickelt und direkt in der Praxis getestet. Zentral war hier ein Projekt zum Luftgütemanagement in Berlin, das im Rahmen der Förderung als Modellprojekt Smart Cities in Berlin umgesetzt wurde. Dort arbeiteten Verwaltung, Umweltbehörden und Forschungseinrichtungen erstmals in standardisierten Datenprozessen zusammen. Auch das Modellprojekt Smart Cities Haßfurt nutzt das Tool bereits.
Jetzt anmelden: Learning Calls zum Data Governance Wegweiser
Wer mehr über die praktische Anwendung des Data Governance Wegweisers erfahren möchte, hat im Mai die Gelegenheit, direkt mit dem Forschungsteam ins Gespräch zu kommen. In zwei Onlineveranstaltungen stellen die Beteiligten die Einsatzmöglichkeiten des digitalen Handbuchs in verschiedenen Bereichen der Stadtverwaltung vor. Die Sessions bieten Raum für Fragen, Austausch und Diskussion über konkrete Chancen und Herausforderungen datenbasierter Stadtgestaltung.
- Learning Call I: Mittwoch, 14. Mai 2025, 11:00–12:00 Uhr
- Learning Call II: Dienstag, 20. Mai 2025, 14:00–15:00 Uhr
Eine Anmeldung ist über die jeweilige Veranstaltungsseite möglich.