Illustration vernetzter Häuser
Illustration vernetzter Häuser Curioso.Photography – stock.adobe.com (generiert mit KI)

Smart, strategisch und rechtssicher: Neue Studie zum Einsatz von KI in Kommunen

10.09.2025

KI wird mehr und mehr zum strategischen Werkzeug für Stadtentwicklung: Eine neue Studie der Begleitforschung der Modellprojekte Smart Cities zeigt, wie Kommunen KI rechtssicher nutzen können, um Daten klug auszuwerten, Prozesse zu automatisieren und Verwaltungen zu entlasten. Praxisbeispiele verdeutlichen den Mehrwert für die kommunale Entwicklung.

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Für die Studie haben die Autorinnen und Autoren erfolgreiche Fallbeispiele aus Kommunen analysiert und in Steckbriefen aufbereitetet: Konstanz nutzt KI zur Steuerung lokaler Stromnetze und für eine bessere Einbindung erneuerbarer Energien. Hamburg wertet mit dem digitalen Beteiligungssystem DIPAS Rückmeldungen aus der Bevölkerung automatisch aus. Die KI erkennt dabei Themen, bündelt Inhalte und erleichtert dadurch Planungsprozesse. Bamberg setzt auf KI und Drohnen in der Grünpflege: So werden Pflegebedarfe bei Stadtbäumen frühzeitig erkannt. 

Auch IserlohnSaarbrücken, Ingolstadt und das Land Rheinland-Pfalz zeigen, wie sich KI in Planung, Beteiligung oder Verwaltung sinnvoll einsetzen lässt. Internationale Beispiele aus Europa und Nordamerika erweitern den Blick auf automatisierte Verwaltungsprozesse und den Einsatz von KI im Verkehrsmanagement.

Datenstrategien entwickeln, Kompetenzen aufbauen

Neben den Praxisbeispielen dient die Studie als fundierte Handreichung für Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger in Kommunen, sich mit den Möglichkeiten des Einsatzes von KI in der Stadtentwicklung auseinanderzusetzen und einen souveränen Umgang mit der Technologie zu entwickeln. Die Handlungsempfehlungen geben Anregungen für die strategische Integration von KI in kommunale Strukturen.

Dazu gehören insbesondere: 

  • eine klare Definition der Herausforderungen;
  • klare Ziele und ein ausreichendes Verständnis von KI in Planungs- und Entscheidungsprozessen;
  • vorausschauend aufgebaute (Daten-)Infrastrukturen und eine kommunale Datenstrategie;
  • Kooperationen, Netzwerkaufbau und der Austausch mit Expertinnen und Experten
  • sowie der gezielte Kompetenzaufbau in der Verwaltung. 

Die Studie lotet daher Nutzungspotenziale aus und schlüsselt technische und nichttechnische Voraussetzungen einer erfolgreichen Integration von KI in Kommunen auf. Dabei geht es vor allem um die Bedeutung qualitativ hochwertiger und interoperabler Daten als Grundlage für KI-Anwendungen.

 

Künstliche Intelligenz bietet Kommunen echte Chancen – sofern sie wissen, was sie damit erreichen können. Wer vorausschauend steuert, kann mit KI nicht nur Prozesse verbessern, sondern konkrete Probleme lösen: vom Fachkräftemangel bis zur Klimaanpassung.

Dr. Karoline Krenn, Teil des Autorenteams und Projektleiterin am Deutschen Institut für Urbanistik

 

tabellarische Grafik zur integrierten Stadtentwicklung und KI
KI-Systematik für Kommunen – von der beabsichtigten Wirkung zu den Mitteln der KI-Integration Deutsches Institut für Urbanistik / Fraunhofer IESE

Exkurs: Rechtliche und regulatorische Fragen beim Einsatz von KI

Der Einsatz von KI im öffentlichen Sektor erfordert ein hohes Maß an ethischer Abwägung und Rechtskonformität. Auf die rechtlichen Rahmenbedingungen, Leitlinien und Regularien für den verantwortungsvollen Einsatz von KI geht daher ein eigener Exkurs zur „Verordnung über künstliche Intelligenz (AI Act)“ der Europäischen Union (EU) ein. Dieser stellt die spezifischen regulatorischen Anforderungen heraus, denen Kommunen als Betreiberinnen und Anwenderinnen unterliegen und die bei der Einführung und Nutzung von KI berücksichtigt werden müssen.

Im Fokus stehen dabei Pflichten für Betreiber, Datenschutz, Transparenz und der verantwortungsvolle Umgang mit KI-Systemen. Besonders hohe Anforderungen gelten, wenn KI in sensiblen Bereichen eingesetzt wird – etwa bei der automatisierten Entscheidung über Sozialleistungen, in der öffentlichen Sicherheit oder beim Umgang mit personenbezogenen Daten.

Interessiert? 

Laden Sie die Studie hier herunter oder bestellen Sie ein gedrucktes Exemplar kostenlos per E-Mail: publikationen.bbsr@bbr.bund.de.

 

Smart-City-Forschung

Herausgeber der Studie „Künstliche Intelligenz in smarten Städten und Regionen“ ist das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Sie ist Teil der Begleitforschung der Koordinierungs- und Transferstelle Modellprojekte Smart Cities (MPSC). 

Das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu), das Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE sowie Becker Büttner Held Rechtsanwälte Steuerberater Unternehmensberater PartGmbB (BBH) haben die Studie erarbeitet.

Kontakt

Dr. Karoline Krenn

Deutsches Institut für Urbanistik |Difu
Fachbereich Infrastruktur, Wirtschaft und Finanzen; Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Tizia Grether

Fraunhofer-Institut für Experimentelles Software Engineering IESE
Smart City Design
Tel.: +4915161680856

Lisa Dreier

Deutsches Institut für Urbanistik
Beratung und Forschung