A flower bouquet on a conference table and a flag reading "Grenzlandkonferenz" with participants thereof in the background
City of Krefeld / Grenzlandkonferenz

#vernetztinEuropa: Krefeld verbindet sich als Smart City in viele Richtungen

04.11.2024

Die Stadt Krefeld knüpfte als agile Teilnehmerin im Rahmen von #vernetztinEuropa vielfältige Verbindungen und nutzte als Gastgeberin auf der 6. Grenzlandkonferenz im September 2024 die Gelegenheit,auch bezüglich Smart-City-Themen mit den anwesenden niederländischen und deutschen Städten in den Austausch zu treten.

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Ursprünglich war Krefeld mit der Stadt Sofia (Bulgarien) in ein gemeinsames Tandem in #vernetztinEuropa gestartet. Im ersten Jahr tauschten sich die Städte hierbei vor allem zu smarten Partizipationsmöglichkeiten in ihren Städten aus, etwa durch ko-kreative Beteiligungsformate oder mittels digitaler Plattformen. Ende 2023 verließ Sofia dann das Programm nach Wechseln in seiner Administration. Krefeld wusste allerdings aus dieser Situation ein besonderes Momentum zu entwickeln, indem es sich flexibel und agil an andere Tandems von #vernetztinEuropa andockte, und zusätzlich den Austausch mit der eigenen Partnerstadt Venlo (Niederlande) zu Smart-City-Themen suchte. 

So wurden durch Krefeld besonders gut die Netzwerkeffekte von #vernetztinEuropa gehoben. Im Austausch mit Venlo wurde schon vor einigen Jahren das bestehende kommunal- und grenzüberschreitende Desksharing für eine Fachkraft als interessante institutionelle Innovation herausgearbeitet, die als solche ebenfalls als Aspekt einer Smart City gelten kann: Jede Stadt entsendet eine oder zwei Personen in die Partnerstadt, die in dezidierten Intervallen jeweils in Krefeld und in Venlo vor Ort arbeiten. Dank der technischen Möglichkeiten des mobilen Arbeitens kann auch von woanders an den eigenen Themen gearbeitet werden. Diese Personen fungieren zudem als ideale Kontaktstelle zwischen den Kommunen, und sind vor Ort in der jeweils anderen Verwaltung ansprechbar für Fragen und Projektideen bezüglich der Partnerstadt. Dies kann die Transaktionskosten in der Koordination und Zusammenarbeit der Partnerstädte erheblich reduzieren.

Krefeld beschloss auch, den Interoperabilitätstest zwischen den urbanen Digitalen Zwillingen der Städte Utrecht und München nachzuvollziehen und plant, mit der Utrechter Lösung für urbane 3D-Darstellungen zu experimentieren. Über diese grenzüberschreitende „Bande“ fokussierte denn auch die Partnerstadt Venlo das vergleichsweise einfache Opt-in bei Netherlands3D als Verbundprojekt von Kommunen im eigenen Land. 

Mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), die für die Durchführung von #vernetztinEuropa verantwortlich war, erfuhren die Kommunen auch einschlägig vom Fachkräftefonds für kommunale Partnerschaften weltweit. Hier reagierte Krefeld umgehend mit einer Bewerbung, um mit einer Fachkraft die Ausgestaltung der jüngst mit der ukrainischen Stadt Kropyvnytskyi geschlossene Städtepartnerschaft voranzubringen, und war erfreulicherweise erfolgreich. Als Themenfokusse wurden dort neben Wirtschaftsförderung, Klimaschutz und Abfallmanagement auch städtische Digitalisierung markiert.

Ganz im Sinne dieser konkreten Vernetzungsarbeiten wurde dann auf der 6. nordrhein-westfälisch-niederländische Grenzlandkonferenz auch das Thema Smart City auf die Agenda gesetzt. Als Ersatz für ein „Tandemtreffen“ mit einer weiteren Stadt, wie in #vernetztinEuropa auch im letzten Jahr üblich, konnte hier der Austausch gleich mit mehreren niederländischen und deutschen Städten erfolgen. In einem Workshop wurde zunächst in Kurzvorträgen ein Überblick über die Smart-City-Aktivitäten Krefelds gegeben, sowie über das Programm #vernetztinEuropa. Anschließend widmeten sich die Teilnehmenden der zentralen Frage, wie Smart-City-Ansätze und -Projekte stärker regional und grenzüberschreitend integriert gedacht und gemacht werden können. Besonders häufig wurde hierfür als Grundlage der Wunsch nach Vereinheitlichung digitaler Prozesse, auch über die Grenzen hinweg, geäußert, u.a. die Erfassung und Bereitstellung von Raumdaten. Ferner wurde die gemeinsame Integration von Datenzentren in der Stadt- und Landschaftsplanung vorgeschlagen. Auch der Hinweis auf das BMDV-geförderte Projekt EULE zur Entwicklung von Drohnenkorridoren zum Transport medizinischer Güter stieß auf Interesse. Zu guter Letzt sprachen die Teilnehmenden auch über Möglichkeiten der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zur Nutzung digitaler Möglichkeiten zum Erwerb der Nachbarsprache.

Neben den im Rahmen der Grenzlandkonferenz bereits in der nordrhein-westfälisch-niederländischen Zusammenarbeit etablierten Sachgebieten der Bildung, Krisenvorsorge und Sicherheit, wurde damit nun auch die datengetriebene Stadt- und Regionalentwicklung als Thema für die Zukunft markiert.