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Welttag der Städte: Smarte Lösungen gegen Folgen des Klimawandels

Die Vereinten Nationen haben den 31. Oktober zum Welttag der Städte erklärt. Unter dem Motto „Bessere Stadt, besseres Leben“ sollen an diesem seit 2014 begangenen Tag Chancen und Herausforderungen einer nachhaltigen Stadtentwicklung ins Bewusstsein gerufen werden.

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2021 steht der ‚World Cities Day‘ ganz im Zeichen des Klimawandels: Der urbane Raum ist von den Veränderungen des Klimas besonders betroffen, aber auch für einen großen Teil der CO2-Emissionen und des Energieverbrauchs verantwortlich.

Städte sind daher besonders im Schutz des Klimas und bei der Anpassung an die Folgen des Klimawandels gefordert: Wie können sie sich an Klimaveränderungen wie z.B. Starkregen oder Fluten anpassen und resilienter werden? Wie lassen sich Ressourcen effizienter nutzen, damit Städte am Ende klimaneutral werden? Die Vereinten Nationen bringen zu diesen und weiteren Fragen internationale Expertinnen und Experten bei einer hybriden Konferenz im ägyptischen Luxor zusammen. Unter anderem im Rahmen ihrer Smart-City-Strategien stellen sich auch in Deutschland Städte und Kommunen zunehmend den Herausforderungen des Klimawandels.  

„Eine Smart City ist […] klimaneutral und ressourceneffizient – sie fördert umweltfreundliche Mobilitäts-, Energie-, Wärme-, Wasser-, Abwasser- und Abfallkonzepte und trägt zu einer CO2-neutralen, grünen und gesunden Kommune bei.“

Quelle: Smart City Charta 2019

Der Blick auf die durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) geförderten „Modellprojekte Smart Cities“ zeigt zahlreiche Beispiele, wie  Städte und Kommunen digitale Anwendungen und intelligente Systeme nutzen, um dem Klimawandel im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung zu begegnen. Drei Beispiele von vielen:

Smart City Modellprojekt Eichenzell: Starkregenfrühwarnsystem

Smart City Modellprojekt Eichenzell: Starkregenfrühwarnsystem

Das geplante Regenfrühwarnsystem erkennt anhand von angebrachten Sensoren frühzeitig die Menge des fallenden Niederschlags und damit auch den Anstieg des Wasserpegels. Die Messdaten werden von batteriebetriebenen Sensoren zur Auswertung an einen Server geschickt und von dort an die zuständigen Behörden, wie Feuerwehren oder THW, weitergeleitet. Durch die rechtzeitige Übermittlung der Informationen können mögliche Schäden durch Extremniederschläge früher vorhergesagt und sogar verhindert werden.

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Smart City Modellprojekt Bochum: Nachhaltig mobil

Smart City Modellprojekt Bochum: Nachhaltig mobil

Die Ruhrmetropole will zur „Stadt der kurzen Wegen“ werden und setzt dabei unter anderem auf eine systembergreifende Vernetzung von individuellen und öffentlichen Verkehrsmitteln. So sollen etwa neue Mobilstationen verschiedene Verkehrsangebote und Services an einem Ort räumlich zusammenführen und so den Umstieg vom Auto auf umweltfreundlichere Mobilitätsformen wie ÖPNV oder Fahrrad erleichtern. Ein Projekt, um die nachhaltige Lieferlogistik zu fördern, ist der „eCargo HUB“,  ein Lastenrad-Hub, der als Zwischenlager fungiert und die Zustellung für Paketlogistiker mit dem Lastenrad auf der letzten Meile ermöglichen soll.

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Smart City Modellprojekt Münster: KlimaStadt zum Mitmachen

Smart City Modellprojekt Münster: KlimaStadt zum Mitmachen

Die „KlimaStadt“ Münster will bis 2030 klimaneutral werden: Im Rahmen der Smart-City-Strategie entwickelt sie dafür unter anderem ein digital gestütztes Bildungs- und Informationsangebot zu den Themen Klimaschutz und erneuerbare Energien. Klimamessstationen zum Mitmachen und klimaangepasste neue Stadtquartiere bringen den Klimaschutz in die städtische Gemeinschaft.

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Die Modellprojekte Smart Cities

Ziel der derzeit 73 durch das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI) geförderten Smart-Cities-Modellprojekte (MPSC) ist es, mithilfe integrierter Strategien praxisnahe Lösungsansätze zur Gestaltung einer nachhaltigen und gemeinwohlorientierten Stadt- und Kommunalentwicklung zu erproben und umzusetzen. Dabei gilt es, im Zeitalter der Digitalisierung die neuen Technologien in den Dienst der Bürgerinnen und Bürger zu stellen und die Qualitäten der europäischen Stadt zu bewahren.

Zentrale Anlaufstelle für die Modellprojekte ist die neue Koordinierungs- und Transferstelle (KTS): Als zentrale Anlaufstelle unterstützt die KTS die Modellprojekte und die Akteure vor Ort dabei, den Erfahrungsaustausch zwischen den MPSC zu gestalten und das so gewonnene Praxis- und Fachwissen für den Wissenstransfer in die kommunale Breite zu übersetzen. Dazu werden mittels Begleitforschung die Strategien und Umsetzungskonzepte der Modellprojekte systematisiert und neue Erkenntnisse sowie bedarfsgerechte Lösungen für die breite kommunale Praxis abgeleitet, so dass ein Mehrwert für alle Kommunen in Deutschland geschaffen wird.

Die Koordinierungs- und Transferstelle wird von einem Partnerkonsortium gestellt, in dem sich unter Federführung des DLR-Projektträgers unterschiedliche Kompetenzen in den Bereichen Stadtentwicklung, Nachhaltigkeit und Digitale Transformation versammeln, u.a. das DLR-Institut für Verkehrssystemtechnik, die Fraunhofer-Institute für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) sowie für Experimentelles Software Engineering (IESE), das Deutsche Institut für Urbanistik, die Agentur Creative Climate Cities, das Wirtschaftsforschungs­unternehmen Prognos sowie weitere spezialisierte Agenturen.