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Smart City & Klima
„Smart City beschreibt das Konzept einer Stadt, in der der Technologieeinsatz ganz unterschiedliche Probleme der Stadtentwicklung lösen soll“ (lpb 2022). Smart Cities sollen mittels Digitalisierung effizienter, nachhaltiger und fortschrittlicher werden. Durch die Digitalisierung initiierte Veränderungen können Infrastruktur, Gebäude, Mobilität, Dienstleistungen oder Sicherheit betreffen. Das Ziel: Intelligente Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), die in einer Smart City eingesetzt werden, sorgen für mehr Teilhabe und Lebensqualität und schaffen eine ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltige Kommune oder Region (BSI 2024).
Auch in Bezug auf Klimaschutz und Klimaanpassung bietet die Smart City zahlreiche Grundlagen, Anwendungen und Lösungen an, um Kommunen in ihren Aktivitäten zu unterstützen (Schüle 2023).
Klimaschutz
Das Umweltbundesamt definiert den Begriff Klimaschutz in seinem Glossar: Klimaschutz, „Auch Mitigation; bezeichnet alle auf die Begrenzung der globalen Erwärmung gerichteten Maßnahmen, das heißt vor allem Maßnahmen zur Minderung der durch menschliches Handeln verursachten Treibhausgas-Emissionen“ (Umweltbundesamt 2013).
Um das Klima zu schützen und die ambitionierten Klimaziele zu erreichen, sind weitreichende technische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen sowie Maßnahmen notwendig. Ziel ist es, den Ausstoß aller Treibhausgase in den Bereichen Energie, Stadtentwicklung, Verkehr sowie Land- und Forstwirtschaft schnellstmöglich und bestmöglich zu reduzieren (BMZ 2024). Der Einsatz erneuerbarer Energien, die Steigerung der Energieeffizienz sowie der Schutz natürlicher Treibhausgassenken, wie etwa Moore und Wälder, sind wesentliche Maßnahmen zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen (Schüle 2024). Im Bereich der Stadtentwicklung sind Konzepte wie die „Stadt der kurzen Wege“ oder der Auf- bzw. Ausbau und die Modernisierung des Nahverkehrs mögliche Maßnahmen, die zum Klimaschutz beitragen können (vgl. Schüle 2024).
Beim Erreichen der Klimaziele spielen Kommunen aufgrund ihrer engen Kontakte zu Bürgerinnen und Bürgern, der lokalen Wirtschaft und verschiedenen anderen Institutionen eine bedeutende Rolle. Infolgedessen verfügen sie über vielseitige Möglichkeiten, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten (Umweltbundesamt 2023).
Klimaanpassung
Die Klimaanpassung hilft dabei, mit den Folgen des Klimawandels besser umzugehen. Der Klimawandel ist ein schleichender Prozess, dessen Auswirkungen vor allem durch extreme Wetterereignisse wie Unwetter sichtbar werden. Aufgrund der bereits in der Atmosphäre vorhandenen Treibhausgase und ihrer anhaltenden Wirkung wird uns der Klimawandel noch sehr lange begleiten und auch bei erfolgreichem Klimaschutz weiter voranschreiten. Eine frühzeitige und aktive Anpassung an den Klimawandel kann Schäden mindern oder sogar verhindern. Bei der Anpassung an den Klimawandel sind alle gesellschaftlichen Akteure gefordert, also Politik, Kommunen, Unternehmen und Privatpersonen. Den Kommunen kommt dabei eine besondere Rolle zu, da viele Maßnahmen auf lokaler Ebene umgesetzt werden können (Umweltbundesamt 2024). Das Bewahren der Lebensqualität in urbanen Räumen sowie das Schützen der Gesundheit der dort lebenden Bevölkerung können durch Maßnahmen der Klimafolgenanpassung unterstützt werden. Zudem lässt sich auf diese Weise die Funktionsfähigkeit relevanter kommunaler Infrastrukturen aufrechterhalten. Maßnahmen für eine Klimafolgenanpassung können beispielsweise die Einführung natürlicher Beschattung zur Minderung des Hitzeinseleffektes oder die Optimierung von Regenwasserkanalisationen (vorübergehende Retentionsräume oder die Errichtung von Dämmen) sein (vgl. Schüle, 2024). Doch „obwohl wir viele Möglichkeiten haben, mit dem Klimawandel umzugehen, dürfen wir den Klimaschutz nicht vernachlässigen“ (Umweltbundesamt 2024). Klimaanpassung und Klimaschutz können als zwei Seiten einer Medaille betrachtet werden, weshalb es besonders sinnvoll ist, Klimaschutzmaßnahmen umzusetzen, die gleichzeitig die Klimaanpassung fördern. Ein Beispiel für eine solche Maßnahme wäre eine moderne und gute Gebäudedämmung, die die Energieeffizienz des Gebäudes verbessert und gleichzeitig die sommerliche Hitzebelastung reduziert (Umweltbundesamt 2024).
Resilienz
Der Begriff Resilienz kann mit verschiedenen Begriffen wie beispielsweise Widerstandsfähigkeit oder Krisenfestigkeit im zielgerichteten Wandel beschrieben werden. Resilienz findet als Querschnittsaufgabe in allen kommunalen Fachbereichen Anwendung. Der Begriff urbane Resilienz beschreibt die Fähigkeit, einen gewünschten Transformationspfad in Richtung Nachhaltigkeit beizubehalten oder zu verstärken. Entscheidend für die Resilienz eines Systems ist die Fähigkeit, externe Störungen, seien es akute Schocks wie Hochwasserereignisse oder lang anhaltende Krisen wie die Corona-Pandemie, abzufedern und beständig zu bleiben. Urbane Resilienz ist also die Fähigkeit eines städtischen Systems und seiner Akteure, sich unabhängig von externen Einflussfaktoren anzupassen und nachhaltig zu entwickeln (KTS 2023: 7-10).
Der Begriff der Klimaresilienz wird von Schüle (2023) als die Fähigkeit einer Kommune definiert, ambitionierten Klimaschutz zu betreiben und die lokal erzeugten Treibhausgase in den Sektoren Wohnen, Mobilität, Verkehr und Wirtschaft deutlich zu reduzieren. Gleichzeitig sind klimaresiliente Kommunen in der Lage, lokale Folgewirkungen des Klimawandels zu bewältigen und deren negative Auswirkungen auf die Gesundheit, die Infrastrukturen sowie die Organisationen der Kommune durch proaktives Handeln zu minimieren.
Literatur
BMZ – Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, 2024: Klimaschutz. Zugriff: https://www.bmz.de/de/service/lexikon/klimaschutz-14604 [abgerufen am 27.08.2024].
Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik, 2024: Smart City. Zugriff: https://www.bsi.bund.de/DE/Themen/Unternehmen-und-Organisationen/Informationen-und-Empfehlungen/Smart-City/smart-city_node.html [abgerufen am 27.08.2024].
KTS – Koordinierungs- und Transferstelle Modellprojekte Smart Cities, 2023: Resilienz in der Smart City: Wie Kommunen besser mit Krisen umgehen und proaktiv eine nachhaltige Zukunft gestalten können. Zugriff: https://www.smart-city-dialog.de/system/files/media/1115/1695639050/resilienz-smart-city-dl.pdf [abgerufen am 27.08.2024].
lpb – Landeszentrale für politische Bildung BW, 2022: Smart City - die Stadt der Zukunft?: Technologie in der nachhaltigen Stadtentwicklung. Zugriff: https://www.lpb-bw.de/smart-city#c56712 [abgerufen am 27.08.2024].
Schüle, R., 2023: Transformation richtungssicher gestalten: Digitale Tools zur Stärkung kommunaler Klimaresilienz, In: BBSR – Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (Hrsg.): Beschleunigter Wandel und Resilienz: Leitlinien für die Entwicklung resilienter Städte im digitalen Zeitalter (Langfassung), Nationale Dialogplattform Smart Cities. Bonn: 38–41. Zugriff: https://www.bbsr.bund.de/BBSR/DE/veroeffentlichungen/sonderveroeffentlichungen/2023/leitlinien-entwicklung-resilienter-staedte-lf-dl.pdf?__blob=publicationFile&v=3 [abgerufen am 27.08.2024].
Schüle, R., 2024: Zwei ungleiche Schwestern in der digitalen Stadt. Zugriff: https://www.smart-city-dialog.de/blogs/zwei-ungleiche-schwestern-der-digitalen-stadt [abgerufen am 27.08.2024].
Umweltbundesamt, 2013: Glossar. Zugriff: https://www.umweltbundesamt.de/service/glossary/k [abgerufen am 27.08.2024].
Umweltbundesamt, 2023: Kommunaler Klimaschutz. Zugriff: https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimaschutz-energiepolitik-in-deutschland/kommunaler-klimaschutz#Rolle [abgerufen am 27.08.2024].
Umweltbundesamt, 2024: Anpassung an den Klimawandel. Zugriff: https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimafolgen-anpassung/anpassung-an-den-klimawandel-0#was-heisst-anpassung-an-den-klimawandel [abgerufen am 27.08.2024].
