Foresight-Radar Smart City: Strategische Vorausschau und systematische Bewertung

(Start: Februar 2022)

Die Untersuchung analysiert Zukunftstrends, die für die Stadtentwicklung von Bedeutung sein können: Wo kann Smart City beitragen, auf Herausforderungen der integrierten Stadtentwicklung zu reagieren? Welche Chancen bringen Smart-City-Entwicklungen mit sich? Ziel ist es, Kommunen eine systematische Zukunftsbefassung näherzubringen.

  • Status: laufend
  • Start: Februar 2022
  • Programm: Modellprojekte Smart Cities

Die Untersuchung zielt auf die Erarbeitung, Kategorisierung und Analyse relevanter Zukunftstrends, die für die integrierte Stadtentwicklung von Kommunen in Deutschland von Bedeutung sein können: Wo kann Smart City beitragen, auf Herausforderungen/Themen der integrierten Stadtentwicklung zu reagieren? Welche Herausforderungen und Chancen, aber auch Risiken bringen Smart-City-Entwicklungen selbst mit sich? Es gilt, Kommunen eine systematische Zukunftsbefassung näherzubringen und darauf aufbauend eine aktive Gestaltung eigener Strategien und Maßnahmen zu fördern.

Ausgangslage

Ausgangslage

Die digitale Transformation bedeutet sowohl gegenwärtig als auch zukünftig einen rapiden technologischen sowie gesellschaftlichen Wandel von (un-)mittelbarer Konsequenz für die Kommunen. Hochaufgelöste Daten in Echtzeit oder evidenzbasierte Vorhersagen für alle Handlungsfelder einer integrierten Stadtentwicklung drängen Kommunen jenseits von Verwaltungsprozessen in zunehmend neue Aufgaben, die möglichst früh erkannt und bewertet werden müssen. Auch im Kontext der Modellprojekte Smart Cities (MPSC) werden Anforderungen gestellt, sich systematisch mit zukünftigen, digital beeinflussten Lebenswelten zu beschäftigen und digitale urbane Systeme proaktiv zu gestalten. Viele der Projekte und Maßnahmen in den MPSC basieren auf dem heutigen Stand technologischer Möglichkeiten und gesellschaftlicher Entwicklungen. Umso wichtiger ist die Berücksichtigung zukünftiger Trends für die langfristige Wirksamkeit und Anpassungsfähigkeit digital geprägter Stadtentwicklung. Bisher greifen nur wenige Kommunen auf Wissen der Zukunftsforschung zurück oder setzen sich mit Untersuchungen zur Trendforschung auseinander, um sich im Rahmen der Stadtentwicklungsplanung zukunftssicher aufzustellen.

Ziel

Ziel

Ziel der Begleituntersuchung ist die Erarbeitung, Kategorisierung und Analyse relevanter Zukunftstrends, die für die integrierte Stadtentwicklung in Deutschland von Bedeutung sein können. Dabei stehen zwei Fragen im Mittelpunkt:

(1) Wo kann Smart City dazu beitragen, auf Herausforderungen der integrierten Stadtentwicklung zu reagieren?

(2) Welche Herausforderungen, Chancen und Risiken bringen Smart-City-Entwicklungen selbst mit sich?

Diese aktive Auseinandersetzung mit möglichen Entwicklungen und Zukunftsbildern zielt darauf ab, Kommunen einen systematischen Zugang zum Thema „Zukunft“ näher zu bringen und darauf aufbauend eine aktive Gestaltung eigener Strategien und Maßnahmen zu fördern. Dabei gilt es, die Fachöffentlichkeit sowie die kommunale Landschaft für diese Prozesse zu sensibilisieren und konkrete Arbeitshilfen und Informationsmaterialien bereitzustellen.

Konzept

Konzept

Um die für die integrierte, nachhaltige Stadt- und Regionalentwicklung relevanten Zukunftstrends sowie deren Wirkung auf urbane und regionale Systeme erfassen und einen Mehrwert für kommunale Akteure schaffen zu können, gliedert sich das methodische Vorgehen der Studie in folgende Arbeitspakete:

Arbeitspaket 1: Identifizierung von Trends für zukünftige Stadtentwicklungen – systematische Erfassung zentraler Horizon-Scanning-Initiativen

Ziel von Arbeitspaket 1 ist es, Trends aus bereits bestehenden Horizon-Scanning– und Trendanalyse-Initiativen zu erfassen und inhaltlich-methodisch auszuwerten. So soll eine große Bandbreite möglicher Einflussfaktoren auf die urbane Zukunft untersucht werden. Zunächst wird dazu eine umfassende Liste bestehender Initiativen und Berichte erstellt, deren Ansätze in einem zweiten Arbeitsschritt systematisch verglichen werden. Als Ergebnis des ersten Arbeitspaketes entsteht eine Vorauswahl von Trends sowie deren Clusterung, welcher gemeinsam mit externen Expertinnen und Experten vorgenommen wird. Zudem wird ein Kartenset erstellt, durch das die konsolidierten Trends für einen späteren spielerischen Einsatz zum Beispiel in der kommunalen Praxis aufbereitet werden.

Arbeitspaket 2: Trendbewertung aus verschiedenen Perspektiven – expertenbasierter Delphi-Ansatz

In Arbeitspaket 2 wird der vorstrukturierte Trendkatalog mittels eines expertenbasierten Vorgehens anhand zentraler Kriterien und Leitfragen qualifiziert, indem mögliche, plausible Auswirkungen und Wirkräume der jeweiligen Trends untersucht werden. Dieser Ansatz mit mindestens 18 Interviewpartnerinnen und Interviewpartnern ermöglicht es, verschiedene Perspektiven auf die identifizierten Trends einzunehmen. Die nachfolgende Datenanalyse und -auswertung widmet sich den Chancen und Risiken im Rahmen einer nachhaltigen und integrierten Stadtentwicklung im Sinne der Smart City Charta.

Arbeitspaket 3: Ableitung von Handlungsempfehlungen und Dokumentation

Aufbauend auf den ersten beiden Arbeitspaketen werden in Arbeitspaket 3 zielgruppenspezifische Handlungsempfehlungen entwickelt. In einem Evaluierungs-Workshop erfolgt gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern von MPSCs und aus der Politik eine Reflektion der Ergebnisse sowie eine Sammlung möglicher Vorgehensweisen für Kommunen, um proaktiv auf sich ändernde Rahmenbedingungen in der Stadtentwicklung reagieren zu können. Neben den Handlungsempfehlungen werden im abschließenden Forschungsbericht auch die identifizierten Trends dargestellt.

Kontakt
Dr. Charlotte Räuchle

Dr. Charlotte Räuchle

Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) Referat RS 5 „Digitale Stadt, Risikovorsorge und Verkehr“
Tel.: +49228994011503