Smart City Zwönitz
Smart City Zwönitz

Zwönitz

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Zwönitz auf einen Blick

Bundesland Sachsen
Einwohnerzahl 11.927
Stadtgröße Kleinstadt
Fläche 64,24 Quadratkilometer
Phase Umsetzungsphase nach Strategiephase

Vision

Zwönitz ist eine Kleinstadt im Erzgebirgskreis mit rund 12.000 Einwohnerinnen und Einwohnern verteilt über acht Ortsteile. 2019 startete das neu gegründete Digitalisierungsteam des Modellprojektes Smart City Zwönitz in die zweijährige Strategiephase, in der eine Smart-City‐Strategie entwickelt werden soll.

Die Stadt Zwönitz entwickelt sich in den nächsten zehn Jahren zum Innovationszentrum für Technologieunternehmen mit einem attraktiven Arbeits- und Lebensumfeld. Zwönitz wird somit zum innovativen, lebenswerten Vorreiter im Erzgebirgskreis, was dazu führt, dass verstärkt junge Menschen nach Ausbildung und Studium Zwönitz als Lebensmittelpunkt wählen und die Einwohnerzahl dadurch anwächst.

In zehn Jahren entwickelt sich Zwönitz zum Innovations-zentrum für Technologie-unternehmen mit einem attraktiven Arbeits- und Lebensumfeld.

Strategie

Gruppenbild
Das Smart-City-Team der Stadt Zwönitz. Es setzt sich aktuell zusammen aus einem IT‐Experten, einem Betriebswirtschaftler und einem Mitarbeiter für digitale Bürgerbeteiligung und Öffentlichkeitsarbeit. Informatiker Dr. Martin Benedict leitet das Team. Zusätzlich wird das Team durch verschiedene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den unterschiedlichen Fachabteilungen der Stadtverwaltung unterstützt.

Ziel von Smart Zwönitz ist die mehrwertorientierte Digitalisierung in den sechs Handlungsfeldern für alle Bürgerinnen und Bürger. Wir zielen dabei auf einen transparenten Beteiligungs- und einen adaptiven Umsetzungsprozess.

Die Digitalstrategie ist dabei das Rahmenwerk für die Realisierung von Maßnahmen. Sie wird entsprechend organisch in der Umsetzungsphase weiterentwickelt, indem gesellschaftliche, wirtschaftliche und soziale Rahmenbedingungen kontinuierlich berücksichtigt werden.

Neben der Umsetzung von „Leuchtturmprojekten“ liegt der Fokus auf der Steigerung des Grundniveaus der Digitalisierung in der Stadtgesellschaft Zwönitz. Nicht allein das Projekt Smart Zwönitz macht die Stadt „smarter“, die Zwönitzer Bürgerinnen und Bürger sollen in die Lage versetzt werden die digitale Entwicklung der Stadt maßgeblich selbst zu bestimmen.

Im Mittelpunkt der Strategiephase stand die Planung für die Zwönitz‐App, einer Kommunikations‐App für die Zwönitzer Bevölkerung. Sie soll eine Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an verschiedenen Prozessen vereinfachen und die Menschen intensiver in Gestaltungsprozesse einbinden. Ebenso soll über die App ein digitales Stadtentwicklungskonzept aufgebaut werden, das die Bürgerinnen und Bürger direkt einbezieht und Entscheidungen für sie transparent und einfach nachvollziehbar darstellt.

Maßnahmen

Projekt 1: Digitales Rufbusmodell ERZmobil

Projekt 1: Digitales Rufbusmodell ERZmobil

Die Stadt Zwönitz verfolgt das Ziel, dass mindestens 80 Prozent ihrer Bevölkerung in maximal 600 Metern Luftlinie von der Wohnung eine Haltestelle erreicht, von der aus sie eine Anbindung an den im Stundentakt verkehrenden Zug- und Busverkehr hat. Dadurch soll der regelmäßig verkehrende ÖPNV gestärkt und Umweltbelastungen durch den Individualverkehr reduziert werden.

Die Stadt Zwönitz möchte in einem einzigartigen Pilotprojekt gemeinsam mit ihren Partnern ein innovatives, attraktives Mobilitätsangebot entwickeln. Dies soll durch Optimierung der vorhandenen Linienführung des ÖPNV und durch Ergänzung einer neuartigen Angebotsform (Elektro-Kleinbus als ERZmobil) umgesetzt werden.

Das ERZmobil wird auf Basis des neuen Personenbeförderungsgesetzes als Linienbedarfsverkehr realisiert und ist über die ERZmobil-App buchbar. Es ist fest in den Linientakt des ÖPNV eingebunden und verkehrt ausschließlich zwischen definierten ERZmobil‐Haltestellen und den Schnittstellen zur Bahnstecke oder dem zum Linienbus. Es erfolgt eine Integration in den Tarif des örtlichen Verkehrsverbundes.

Mit dem ERZmobil zeigt Zwönitz, wie ein kostengünstiger und ressourcenschonender Stadtverkehr auf Basis digitaler Lösungen auch für Kleinstädte realisierbar ist.

Wie funktioniert ERZmobil?

Einfach mit dem Smartphone das ERZmobil bestellen: Da die Taktung der Busse und Bahnen nicht so dicht ist wie in Großstädten und manche Ortsteile jenseits der Schülerbeförderung kaum angebunden sind, soll ein innovatives System integriert werden. Es befähigt die Bürgerinnen und Bürger mittels App oder Anruf anzuzeigen, dass eine Beförderungsmöglichkeit benötigt wird.

Eine intelligente Software informiert daraufhin den Fahrer, das eine bestimmte Haltestelle angefahren werden muss. Gleichzeitig bekommt der wartende Fahrgast die Information, wann der Bus voraussichtlich da sein wird. Somit können mehr Menschen an den ÖPNV angebunden werden, während die Fahrzeuge weniger „Leer‐Haltestellen“ anfahren und besser ausgelastet sind.

Projekt 2: Entwicklung des historischen SPEICHER Zwönitz zum modernem Gründer- und Innovationszentrum „Buntspeicher Zwönitz“

Projekt 2: Entwicklung des historischen SPEICHER Zwönitz zum modernem Gründer- und Innovationszentrum „Buntspeicher Zwönitz“

Luftaufnahme Buntspeicher
Der „Buntspeicher“ in Zwönitz soll Ende 2022 fertiggestellt werden und ab 2023 zentraler Pfeiler der digital-orientierten Wirtschaftsförderungen und Kompetenzbildung in Zwönitz und erste Anlaufstelle für innovative Unternehmen und die Makerszene sein.

Wir realisieren das digitale Innovationszentrum „Buntspeicher Zwönitz“, welches allen Bürgerinnen und Bürgern die Teilhabe an der Digitalisierung ermöglicht und einen regionalen Fokuspunkt für die Entwicklung intelligenter Lösungen im ländlichen Raum bildet.

In unserem „Speicher“ wollen wir durch Ansätze wie offene Technologie-Labore (Makerspaces) junge Menschen für digitale Technologien begeistern und damit auch berufliche Entscheidungen für den MINT-Bereich (Mathematik-Informatik-Naturwissenschaft-Technik) positiv beeinflussen.

Dabei soll der „Speicher“ ein ideales Umfeld von der ersten Wissensbildung und Wissensanwendung bis hin zur komplexen Geschäftsmodellentwicklung bieten.

Neben Werkstatt- und Produktionsbereichen wird es klassische Büros, Co-Working-Bereiche und einen Konferenzraum geben. Der „Buntspeicher“ wird nach seiner Fertigstellung zentraler Pfeiler der digital-orientierten Wirtschaftsförderungen und Kompetenzbildung in Zwönitz und erste Anlaufstelle für innovative Unternehmen, Gründerinnen und Gründer, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie für das digitale Ehrenamt und die Makerszene.

Projekt 3: Online Einzelhändler im Ort unterstützen

Projekt 3: Online Einzelhändler im Ort unterstützen

Ein weiteres Projekt ist das digitale Schaufenster. Dafür wird eine digitale Plattform geschaffen, die den ortsansässigen Einzelhändlern, Gastronomen und Gewerbetreibenden die Möglichkeit bietet, sich zu präsentieren und Besonderheiten sowie Premiumprodukte vorzustellen.

Zusätzlich wird ein hochaufgelöster virtueller 360°‐Rundgang für jedes Geschäft angefertigt, sodass den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit gegeben wird, auch außerhalb der Öffnungszeiten beim örtlichen Einzelhändler zu stöbern und die Vorfreude auf den nächsten Ausflug in die Innenstadt zu steigern. Gleichzeitig schärft das digitale Schaufenster die Sensibilität für das regionale Warenangebot.

Ausblick: Weitere Teilprojekte bereits in den Startlöchern

Ausblick: Weitere Teilprojekte bereits in den Startlöchern

Das Smart-Zwönitz-Projektteam zielt auf die Entwicklung innovativer kommunaler Projekte über den Horizont des Smart-City-Projektes hinaus.

Im Zuge des Smart-City-Projektes soll zunächst vordergründig gemäß Projektportfolio für alle sechs Handlungsfelder mindestens ein Kernprojekt durchgeführt werden. Zusätzlich werden weiter kleinere Digitalisierungsmaßnahmen realisiert.

Zu den weiteren geplanten Projekten gehört die Weiterentwicklung des Zwönitzer LoRaWAN-Netzes mit entsprechenden IoT-Anwendungsfällen, die Weiterentwicklung des Zwönitzer Online Anzeigers als Informations- und Kommunikationsplattform für alle Bürgerinnen und Bürger, die Überarbeitung aller Zwönitzer Onlinekanäle sowie die Durchführung eines Projektes zur kommunalen CO2-Reduktion.

Derzeit sind zudem intelligente und fortschrittliche Lösungen zur Verbesserung der Teilhabe am Stadtleben auch für Ältere und Kranke als Teilprojekt für die Umsetzungsphase geplant. In Zusammenarbeit mit ortsansässigen medizinischen Dienstleistern sollen Möglichkeiten getestet werden, wie ein längeres selbstbestimmtes Leben ermöglicht werden kann und wie Menschen im Krankheitsfall unterstützt werden können.

Die Bevölkerung im Mittelpunkt der Strategieentwicklung

Wir machen nur Dinge, die einen Mehrwert für die Stadt oder die Menschen hier haben. Der Mensch steht im Mittelpunkt der Smart City.

Wolfgang Triebert (Bürgermeister der Stadt Zwönitz)

Die ersten Wochen der Projektarbeit waren geprägt von zahlreichen Arbeitsgruppentreffen und Bürgerveranstaltungen, denn eine Maxime steht für das Modellprojekt Smart City Zwönitz fest:

Während der ersten Phase wurde die Bevölkerungsentwicklung der Stadt Zwönitz analysiert. Dabei ist zu erkennen, dass die Stadt Zwönitz im Vergleich zum gesamten Erzgebirgskreis in den letzten zehn Jahren einen geringeren durchschnittlichen Bevölkerungsrückgang aufweist. In manchen Altersgruppen (30‐ bis 49-Jährige) zeigt sich sogar ein deutlich positiver Wanderungssaldo.

Trotzdem verliert die Stadt Zwönitz vor allem in der Gruppe der jungen Erwachsenen (18‐ bis 29-Jährige) Einwohnerinnen und Einwohner und somit Fachkräfte für die ortsansässigen Unternehmen.

Durch die Bereitstellung eines innovativen Arbeitsumfeldes und einer intelligenten städtischen Infrastruktur möchte Zwönitz damit die positiven Entwicklungen beim Familienzuzug als auch die Bindung gut ausgebildeter junger Arbeitskräfte verstärken.

Weitere Informationen

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Dr. Martin Benedict

Dr. Martin Benedict

Stadt Zwönitz
Smart Zwönitz; Chief Digital Officer
Tel.: +493775435182