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Die Gemeinden des Ilzer Landes haben den Mehrwert von Daten erkannt und nutzen bereits Lösungen, um Einblicke in Energieerzeugung und -verbrauch in der Region zu erhalten (Mess- und Controllingsystem für kommunale Liegenschaften, Funkwasserzähler, Energiemonitor). Ausgehend von Use Cases, die einen echten, konkreten Nutzen für die beteiligten Kommunen bringen, wird eine gemeinsam nutzbare Dateninfrastruktur aufgebaut. In Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Deggendorf wird das Ilzer Land zu einem Real-Labor, in dem gemeinsam mit Lehrenden und Studierenden Use Cases zur Datenerhebung (Sensorik), Datenübertragung (Netzwerk, Datenbereitstellung und Datenauswertung im kommunalen Raum entwickelt und getestet werden. Damit wird der Grundstein für die Umsetzung von nachhaltigen, datenbasierten Anwendungen. Dies stellt einen wesentlichen Beitrag zur Regionalentwicklung dar: Daten sind als fester Bestandteil einer nachhaltigen und faktenbasierten Regionalentwicklung zu betrachten. Es steigt die Verfügbarkeit von Daten durch die Einführung neuer digitaler Werkzeuge und Sensorik (z.B. Umweltmesstechnik, Pegelstandsensoren, digitale Wasserzähler, etc.). Bei dem Aufbau der Datenplattform wird durch eine transparente Architektur die Erhebung und Nutzung von Daten veranschaulicht. Smarter Winterdienst ist der konkrete Use Case: Das kommunale Straßennetz im Ilzer Land zeichnet sich durch große Höhenunterschiede aus. Diese topografischen Gegebenheiten führen im Winter zu stark variierenden Straßenverhältnissen. Für den Winterdienst bedeutet dies konkret, dass an tiefergelegenen Stellen die Straßen noch unkritisch sind, während höher gelegene oder exponierte Straßen bereits schnee- oder eisbedeckt sind. Bisher wird der Einsatz des Winterdienstes durch Befahrung und Sichtkontrollen geregelt. Im Rahmen des Projektes sollten mittels geeigneter Sensoren an neuralgischen Stellen der Straßenzustand mittels Oberflächentemperatur, Lufttemperatur und Luftfeuchte gemessen werden. Die Messwerte sollen mittels LoRaWAN-Netztwerk an einen zentralen Server übertragen und über ein Dashboard visualisiert werden. Ziel ist es, den Disponenten der Winterdienste eine datenbasierte Grundlage für den gezielten und ressourenschonenden Einsatz zu bieten. Bei Überschreiten definierter Schwellenwerte sollen in zwei Eskalationsstufen automatisiert die verantwortlichen Personen benachrichtigt werden. In einer ersten Ausbaustufe sind fünf Sensorstandorte geplant.