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Im Smarten Quartier Jena-Lobeda werden derzeit im Sinne eines Reallabors innovative digitale Technologien, Anwendungen und Dienstleistungen in den Bereichen Lebensqualität, Wohnen, Energie, Mobilität und Gesundheit praktisch erprobt und weiterentwickelt. Als Standort dient ein modernisierter Wohnkomplex der DDR-Wohnbauserie 70 (WBS 70) mit rund 250 Wohneinheiten in einer Großwohnsiedlung, der gezielt als Modellobjekt ausgewählt wurde. Dies ist ein Kooperationsprojekt mit den Jenaer Stadtwerken.
Ein zentraler Schwerpunkt liegt auf der Telemedizin. Unter Einbindung aller relevanten Akteur:innen – Ärzt:innen, Krankenkassen, Apotheken, des Universitätsklinikums sowie medizinischen und pflegerischen Fachkräften – werden telemedizinische Anwendungen erprobt, etabliert und in den Versorgungsalltag integriert. Hierfür wurde im Jahr 2024 ein Telemedizinraum im Quartier eingerichtet, der mit moderner, digital vernetzter Medizintechnik ausgestattet ist. Die zugehörige Machbarkeitsstudie, definiert die zugrunde liegenden Prozesse, Kosten, Ressourcen und möglichen Ausbaustufen. Der Telemedizinraum steht mittlerweile allen Bürger:innen offen und bietet allgemeinmedizinische, chirurgische und dermatologische Sprechstunden an. Eine Übertragung des Modells in den ländlichen Raum wird vorbereitet, da zwei Kommunen ihr Interesse am Telemedizinraum bekundet haben.
Im Jahr 2023 wurden zwei Gesundheitsapartments (GAP) im Smarten Quartier eingerichtet. Diese barrierearmen Einheiten sind mit einer hochfunktionalen, innovativen Ausstattung versehen, die eine pflegerische, telemedizinische und telephysiotherapeutische Betreuung ermöglicht. Die GAP dienen als Kurzzeit-Versorgungsangebot zwischen Krankenhausaufenthalt und eigenem Zuhause und richten sich insbesondere an ambulante oder teilstationäre Patient:innen des Universitätsklinikums Jena. Bei Bedarf kann die Versorgung durch einen Pflegedienst ergänzt werden.
Zur Ausstattung zählen Smart-Home-Anwendungen mit Sprachsteuerung, ein höhenverstellbares Pflegebett und eine anpassbare Küche, ein Notfallsystem, mietbare E-Rollstühle, Smart-TV, ein Unterstützungs- und Informationsroboter sowie die Anbindung an den Telemedizinraum. Diese Technologien fördern die Selbstständigkeit der Patient:innen, verbessern die Lebensqualität und schaffen eine Brücke zwischen medizinischer Versorgung und häuslicher Umgebung.
Ergänzend zu den digitalen und gesundheitlichen Innovationen wird im Smarten Quartier Jena-Lobeda ein bodengebundenes Fassadenbegrünungssystem installiert, das digitale Technologien zur effizienten Pflege und nachhaltigen Bewirtschaftung nutzt. Im Boden integrierte Feuchtesensoren steuern die automatische, bedarfsgerechte Bewässerung über (Regen-)Wassertanks. Das Projekt wird gemeinsam mit dem Eigentümer jenawohnen GmbH umgesetzt. Die Grundlagenermittlung durch eine statische Voruntersuchung ist abgeschlossen. Nun wurde die Planung der wandgebundenen Fassadenbegrünung beauftragt und befindet sich in der Umsetzung.
