Urban Stack Aufsteller
Stadt Gütersloh

Urban Stack – Eine Datenplattform für jede Kommune

Der „Urban Stack“ verbindet Menschen, Daten und Lösungen in einem Ökosystem – intuitiv, sicher und kollaborativ. Für eine vernetzte, zukunftsfähige und lebenswerte Kommune!

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Einfach zu implementieren, skalierbar und zukunftssicher – mit diesem Anspruch entwickelt die Stadt Gütersloh derzeit den „Urban Stack“, ein digitales Ökosystem für jede Kommune.

Die Entwicklung einer flexiblen Software-Architektur für kommunale Anwendungen stellt eine zentrale Herausforderung dar. Ziel ist es, eine Plattform zu schaffen, die vielfältige kommunale Anforderungen abdeckt – von der Datenverarbeitung und -visualisierung über die -analyse bis hin zur Zusammenarbeit und gemeinschaftlichen Entwicklung. Ein praktisches Beispiel hierfür ist die Integration von Passantenfrequenzmessungen mit lokalen Wetterdaten, um fundierte Entscheidungen für die nachhaltige Planung der Innenstädte im Stadtmanagement zu ermöglichen.

Der Urban Stack ist daher modular aufgebaut und bietet offene Schnittstellen, um die Interoperabilität zwischen verschiedenen Systemen und Akteuren zu gewährleisten. Dies fördert die Zusammenarbeit zwischen kommunalen Mitarbeitenden, Bürgerinnen und Bürgern sowie technischen Fachleuten. Die gemeinsame Datennutzung und -analyse lässt innovative Lösungen entstehen. 

Der Urban Stack besteht aus drei zentralen Bereichen: 

  1. Urban Data Hub: Dieser erfasst und verarbeitet Daten aus verschiedenen Quellen zum Beispiel Wetterdaten von Sensoren oder Sozialraumdaten. Diese Daten lassen sich über zwei benutzerfreundliche Weboberflächen nutzen und weiterverarbeiten.
  2. Urban Gov Hub: Dies ist ein Arbeitsbereich für städtische Mitarbeitende zur Erstellung von Dashboards, zur internen und externen Zusammenarbeit sowie zur Steuerung von Datenzugriffen und digitalen Anwendungen.
  3. Urban Citizen Hub: Dieses öffentliche Portal gewährt Bürgerinnen und Bürgern für mehr Transparenz und Beteiligung Einblicke in Dashboards und digitale Stadtservices.

Als cloudbasierte Software-as-a-Service-Lösung ist die Implementierung des Urban Stack so einfach wie eine Pizzabestellung – so können sich Kommunen auf die Nutzung konzentrieren, statt sich um Infrastruktur kümmern zu müssen. Das Beste daran: Eine aktive Entwicklungsgemeinschaft entwickelt gemeinsam Lösungen, die Städte wirklich voranbringen.

Was macht die Smart City Lösung besonders wirkungsvoll? Wie kann Ihre Kommune davon profitieren, die Lösung übertragen und nachhaltig nutzen? Entdecken Sie hier die Schlüsselfaktoren für den Erfolg dieser Lösung.

Erfolgsfaktoren zur Zielerreichung

Gemeinsam statt einsam – nachhaltige, gemeinschaftliche Infrastruktur

Mehrere Datenplattformen, parallele Kapazitäten – warum nicht gemeinschaftlich nutzen? Das Ziel: weg von Parallelentwicklungen, hin zu gemeinschaftlicher Nutzung und Weiterentwicklung in einem Ökosystem. Profitieren von wertvollen Synergien, interkommunal zusammenarbeiten, auf einem Nährboden, der jeder Kommune Entwicklungsspielraum und – potenziale eröffnet. Die Vorteile: Kosteneinsparung, Ressourcenschonung und lösungsorientiertes Arbeiten.

Iterative Entwicklung und praxisnahe Erprobung

Die Entwicklung der Plattform erfolgt iterativ und anwendungsorientiert. Durch interkommunale Pilotprojekte, wie die Testimplementierung des Masterportals oder die Integration von Sozialraumdaten und deren Analyse, wird sichergestellt, dass die Lösungen praxistauglich sind. So ist es möglich, das Ökosystem kontinuierlich anzupassen, technische Herausforderungen frühzeitig zu erkennen und Lösungen in einem kontrollierten Umfeld zu erproben.

Bedarfsgerechtes Anwenderkonzept

Die Nutzerfreundlichkeit erweist sich als Schlüsselfaktor für eine erfolgreiche Entwicklung. Die Erfahrung zeigt, dass nur wenige Anwenderinnen und Anwender Expertenwissen besitzen, weshalb für eine breite Nutzbarkeit praxisnahe, einfache Oberflächen und Anwendungen entscheidend sind. Der Urban Stack bietet deshalb eine nutzerfreundliche Oberfläche, sowie eine Community, in der Wissen weitergereicht, geteilt und multipliziert werden kann. Das Stufenmodell aus Gütersloh greift daher auch für komplexe Funktionen wie Dashboarding. 

Das UrbanStack Stufenmodell visualisiert
Stadt Gütersloh
Erfolgsfaktoren zur Übertragbarkeit

Mandantenmodell und Zusammenarbeit mit Kommunen

Die Maßnahme wurde mit Impulsen aus den Kommunen Bad Salzuflen, Bielefeld, Detmold und  Herford konzipiert. Die Möglichkeit das Ökosystem ohne den Aufbau einer eigenen Infrastruktur als Mandant zu nutzen, erleichtert seine Übertragbarkeit. Schulungen zur Anwendung sind für die nutzenden Kommunen offen. Das transparente Preismodell sorgt zudem für eine gute Planbarkeit für die nutzenden Kommunen. 

Gütersloh stellt den Urban Stack in verschiedenen regionalen und überregionalen Kontexten (zum Beispiel im Rahmen der Modellprojekte Smart Cities oder der Smart Country Convention) vor. Interessierte Kommunen sind herzlich eingeladen, den Urban Stack auszuprobieren und aktiv Teil der Maßnahme, Entwicklung und Community zu werden – die technische Grundlage ist gelegt, sodass alle Wege offenstehen, um gemeinsam Anwendungen, Lösungen und Maßnahmen umzusetzen.

Open-Source-Dokumentation und skalierbare Systemarchitektur

Um eine flexible Anpassung und Skalierung zu gewährleisten, setzt die Maßnahme auf Containerisierung mittels Docker (das heißt auf eine Software zur flexiblen Bereitstellung und Verwaltung von Anwendungen) und orchestriert diese mit Kubernetes (einer automatisierten Verwaltung und Skalierung von Containern). Technologien wie Apache Kafka (Datenverarbeitung in Echtzeit), GraphQL (effiziente Schnittstelle für Datenabfragen) und Clickhouse (leistungsstarkes Datenbanksystem) ermöglichen eine skalierbare, cloudbasierte Infrastruktur, die den Anforderungen wachsender Kommunen gerecht wird.

Die Maßnahme wird fortlaufend dokumentiert. Die Dokumentation und der Quellcode stehen nach Abschluss allen offen bei OpenCode zur Verfügung. 

Erfolgsfaktoren zur Verstetigung

Funktionalitäten des Urban Stack verbessern kommunale Dienstleistungen und die Daseinsvorsorge

Der Urban Stack stellt seinen Mandanten eine nachhaltige, digitale Infrastruktur bereit, die dauerhaft genutzt werden kann. Langfristig lassen sich so Kosten und Ressourcen einsparen, Kommunen werden gegenüber Dienstleistern resilienter und unabhängiger . Ein Beispiel: City Tools. Einmal entwickelt, stehen sie allen Kommunen zur Verfügung – Kommunen profitieren von Kommunen. In einer Kommune wird zum Beispiel ein Tool für das Ehrenamt entwickelt und im Urban Stack bereitgestellt – ab diesem Moment profitieren alle Mandanten von ebendiesem Tool.

Finanzielle Nachhaltigkeit für Kommunen

Der Urban Stack schafft finanzielle Nachhaltigkeit für Kommunen, weil er Ressourcen bündelt, Insellösungen vermeidet und durch die gemeinsame Entwicklung auch die Kosten teilt. Da nicht jede Kommune für sich investiert, entsteht ein skalierbares Ökosystem, das gemeinschaftlich genutzt wird – effizient, wirtschaftlich und zukunftssicher. Die Verstetigung zeigt sich am Beispiel der City Tools: einmal entwickelt, können sie von vielen Kommunen kostenlos und sofort genutzt, weitergedacht und kontinuierlich verbessert werden – ohne jedes Mal bei null anfangen zu müssen. Außerdem gelingt die Verstetigung durch offene Schnittstellen, die einmal entwickelt, für alle Mandanten nutzbar sind. Digitalisierung wird also zum Querschnitts- und Grundsatzthema. 

Creative Climate Cities

Weitere Informationen

Ausgangsbedingungen und Ziele

Lokale Herausforderungen
Die Stadt Gütersloh steht – wie alle Kommunen – vor der Herausforderung, bestehende Datensilos innerhalb der Stadtverwaltung aufzubrechen und eine effizientere Nutzung städtischer Daten zu ermöglichen. Viele Daten werden häufig in isolierten Excel-Tabellen verwaltet, was den Austausch zwischen Fachbereichen erschwert und die Entstehung von Parallelstrukturen fördert. Gleichzeitig besteht die Notwendigkeit, kommunale Mitarbeitende technisch zu befähigen, neue digitale Lösungen langfristig eigenständig zu entwickeln, zu betreuen und weiterzuentwickeln. Die reine Verfügbarkeit von Tools reicht nicht aus – entscheidend ist, dass Mitarbeitende sie effizient nutzen können.

Neben diesen internen Herausforderungen erfordert die interkommunale Zusammenarbeit neue Ansätze für den Austausch und die Nutzung von Daten über die einzelne Kommune hinaus. Informationen zu relevanten Ereignissen und Entwicklungen (zum Beispiel Pegelstände) müssen über kommunale Verwaltungsstrukturen hinweg verfügbar gemacht werden. Hier ist eine engere Zusammenarbeit zwischen Kommunen essenziell, um Daten gemeinsam zu erheben, zu nutzen und Insellösungen zu vermeiden. 

Planungsziele
Die urbane Datenplattform wurde als zentraler Infrastrukturknotenpunkt konzipiert, um die systematische Erfassung, Verarbeitung und Bereitstellung kommunaler Daten zu ermöglichen. Sie schafft die Grundlage für eine evidenzbasierte Stadtentwicklung, indem sie für Entscheidungsprozesse Daten verlässlich bereitstellt. 

Nach ausführlicher Marktsondierung zum Thema „urbane Datenplattform“ konnte die Stadt Gütersloh keine Lösung im Sinne der Kommunen identifizieren. Daraus entstand die Idee eines digitalen Ökosystems – des Urban Stack. Mit dem Urban Data Hub als Datenplattform und ergänzt durch den Urban Gov Hub und den Urban Citizen Hub wird eine digitale Basis, so etwas wie ein „Nährboden“, entwickelt. Damit adressiert das Ökosystem die Herausforderung, vorhandene Datenstrukturen besser nutzbar zu machen und den Zugriff auf relevante Informationen innerhalb und außerhalb der Verwaltung zu verbessern. Darüber hinaus werden durch den Einsatz standardisierter Schnittstellen eine einfachere Nutzung und Integration digitaler Werkzeuge (zum Beispiel Masterportal oder JupyterHub) ermöglicht. Außerdem können Daten über das Berechtigungskonzept mandantenübergreifend geteilt werden – ähnlich wie in einer Dokumentenablage. 

Des Weiteren trägt das Ökosystem zur interkommunalen Zusammenarbeit bei: So werden redundante Einzelentwicklungen reduziert und gleichzeitig gemeinsame Lösungen für übergreifende Herausforderungen entwickelt. Dies betrifft insbesondere Anwendungen, die eine überregionale Koordination 

Ansatz zur Wirkungsmessung
Evaluierung der Umsetzung datenbasierter Stadtentwicklungsmaßnahmen und Verwaltungsprozesse: 

  • Anzahl und Fortschritt der umgesetzten Projekte, die an die Plattform angebunden wurden
  • Überprüfung der Wirkung geplanter Maßnahmen, zum Beispiel Hochwasser-Frühwarnsystem, LoRaWAN-Netzwerk und smarte Bewässerung
  • Verknüpfung mit der Wirkungsmessung im Bereich Verwaltungsdigitalisierung, um Verbesserungen der Effizienz von Verwaltungsprozessen zu messen 

Messung der Reichweite und der Effektivität der interkommunalen Zusammenarbeit: 

  • Anzahl der beteiligten Kommunen und Organisationen als Indikator für die überregionale Nutzung der Plattform
  • Vertragsverlängerungen und aktive Nutzung durch Mandanten als Indikator für langfristige Relevanz
  • Erfassung der Einwohnerinnen und Einwohner, die durch die Plattform und ihre Anwendungen profitieren

Neukundengewinnung:

  • Anzahl der gewonnenen Kommunen/Organisationen: Gesamtzahl der Kommunen, Gemeinden oder kommunalen Gesellschaften, die Teil des Urban-Stack-Ökosystems sind

Wachstum des Ökosystems: 

  • Gesamtanzahl der aktiven Mandanten im Urban-Stack-Ökosystem (inklusive Kommunen und Stadtgesellschaften)

Einwohnerreichweite:

  • Anzahl der Einwohnerinnen und Einwohner, die durch die teilnehmenden Kommunen indirekt vom Ökosystem profitieren

Angebots- und Rabattprogramme:

  • Nutzung des Sensoren-Bundles: Anteil der ersten 25 Mandanten, die das Sensoren-Bundle aktiv verwenden und in ihre Infrastruktur integriert haben

Nutzung des LoI:

  • Rückmeldung zum Mehrwert
  • Feedback von Mandanten über die direkte Wirkung des Wetterstation-Bundles auf ihre Prozesse
Entwicklung und Umsetzung

Prozessschritte

  1. Projektinitiierung:
  • Beschluss zur Umsetzung der Smart-City-Maßnahmen durch den Ausschuss für Digitalisierung, Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing
  • Beginn umfangreicher Recherchen zur Konzeption und Entwicklung der Datenplattform
  1. Bedarfsanalyse:
  • Untersuchung der städtischen Herausforderungen und Bedarfe
  • Festlegung spezifischer Ziele und Anforderungen an die urbane Datenplattform
  1. Aufbau von Partnerschaften und erste Testphase:
  • Aufbau von Partnerschaften mit Technologieunternehmen und Stakeholdern zur Bündelung von Ressourcen und Fachwissen
  • Entwicklung und Test einer cloudbasierten Plattform in Kooperation mit Arvato Systems Digital GmbH
  • Entscheidung für ein Architekturmodell mit Mandantenfähigkeit und die Einrichtung zweier Webportale
  1. Konzepterstellung und Präsentation:
  • Festlegung der Teilbereiche „Urban Data Hub“, „Urban Gov Hub“ und „Urban Citizen Hub“
  • Präsentation des grundlegenden Modells der urbanen Datenplattform auf der Smart Country Convention 2023
  1. Ausschreibung und Realisierung:
  • Veröffentlichung der Ausschreibung für die Umsetzung der Datenplattform
  • Abschluss der Ausschreibung und Beginn der Umsetzungsphase
  1. Entwicklung und Implementierung:
  • Entwicklung der Softwarearchitektur unter Einbezug der Partner
  • Präsentation der Alpha-Version von Urban Stack auf der Smart Country Convention 2024
  • Implementierung der Plattform und Schulung der städtischen Mitarbeitenden für den laufenden Betrieb
  • Praxiserprobung in ausgewählten Kommunen 

Governance
Die Zusammenarbeit zur Entwicklung und Implementierung der urbanen Datenplattform basiert auf einem kontinuierlichen Austausch innerhalb der Stadtverwaltung sowie mit externen Technologiepartnern. Innerhalb der Verwaltung findet alle zwei Wochen ein Abstimmungstreffen in der Abteilung „Digitalisierung“ statt, die sowohl für die Smart-City-Entwicklung als auch für die Verwaltungsdigitalisierung zuständig ist. 

Ein erster Proof of Concept wurde in Kooperation mit Arvato Systems Digital GmbH, einer in Gütersloh ansässigen Tochter von Bertelsmann, umgesetzt. Diese Phase diente dazu, die grundlegende Machbarkeit der Plattform zu erproben und erste technische Implementierungen zu testen.

Für die Entwicklung der Alpha-Version der Plattform wurden zwei weitere spezialisierte IT-Dienstleister beauftragt: klose brothers GmbH, ein Softwaredienstleistungsunternehmen aus Bielefeld, sowie teuto.net, ein Unternehmen mit Expertise im Bereich Plattformengineering, Datenverarbeitung und Data Science.

Kosten bei Beschaffung

  Personalkosten Sachkosten Investive Kosten
Anschaffung   128.000,00  
Betrieb  447.000,00 166.000,00 1.400.000,00

Die genannten Kosten beziehen sich auf die Entwicklung und den Betrieb bis zum Förderzeitraum Ende 2026.

Partizipation und Kommunikation
Für die Softwareentwicklung hat Gütersloh auf flache Hierarchien im Smart-City-Team und die projektbasierte Zusammenarbeit, zum Beispiel durch effizientes Projektmanagement mit digitalen Tools und die frühzeitige Dokumentation von Wissen über ein internes Wiki, gesetzt.

Die Entwicklung des Urban Stack basierte auf einer intensiven, verwaltungsinternen Bedarfserhebung in Gütersloh sowie einem engen, interkommunalen Austausch. Ein Fokus lag auf Fachabteilungen wie der „Geoinformation“. Dabei wurde analysiert, welche technischen Anforderungen an und Einsatzmöglichkeiten für das Ökosystem bestehen und wie es optimal in die bestehenden kommunalen Strukturen integriert werden kann. Sowohl im Smart-City-Team Gütersloh, als auch in der Zusammenarbeit mit anderen Kommunen war es ein zentraler Erfolgsfaktor, für Perspektiven, Einwände und Alternativen offen zu bleiben und all das in die Entwicklung einzubinden.

Als erfolgsentscheidend hat sich zudem der Aufbau interner Fachkompetenz in den beteiligten Kommunen herausgestellt. Besonders das Verständnis für IoT-Technologien (Internet of Things), LoRaWAN (drahtlose Datenübertragung für Sensoren) und der Informationsfluss innerhalb des Systems spielt eine wichtige Rolle. Gütersloh hat aus diesem Grund Austausche zum Wissenstransfer innerhalb des Projektteams und mit den anderen Kommunen etabliert. Zudem setzt die Kommune den Austausch über die entsprechenden Funktionen des Urban Stack sowie Schulungsformate dazu fort. 

Technische Infrastruktur
1. Architektur: Event-Driven Architecture (EDA, ereignisgesteuerte Architektur)

  • Verarbeitung von Echtzeit-Datenströmen statt periodischer Batch-Verarbeitung
  • Apache Kafka (Plattform zur schnellen Verarbeitung großer Datenmengen) sorgt für sofortige Reaktionen auf Sensordaten

2. Softwareumgebung: Docker & Kubernetes

  • Containerisierung mit Docker (Software zur Paketierung von Anwendungen inklusive aller Abhängigkeiten) für eine modulare Architektur
  • Orchestrierung mit Kubernetes (Plattform zur automatischen Verwaltung und Skalierung von Containern) sorgt für eine optimale Lastverteilung
  • Rolling Updates ermöglichen kontinuierliche Verbesserungen ohne Systemausfälle

3. Infrastruktur als Code (IaC, automatisierte Verwaltung von IT-Infrastrukturen)

  • automatisierte Bereitstellung und Verwaltung der Infrastruktur mit Terraform (Tool zur Verwaltung von Cloud- und Serverressourcen per Skript)
  • Wiederholbarkeit und Fehlerreduktion durch standardisierte Bereitstellungsprozesse
  • schnelle Skalierung durch Cloud-native Architektur

4. Continuous Integration (CI) & Continuous Deployment (CD) (automatisierte Softwareentwicklung und -bereitstellung)

  • automatische Software-Updates mit GitLab CI/CD (Plattform für kontinuierliche Integration und Bereitstellung neuer Versionen)
  • Zero-Downtime-Deployments (Updates ohne Unterbrechung des Betriebs)
  • schnelle Fehlerbehebung und Sicherheitsupdates durch kontinuierliche Entwicklungsprozesse

5. Sicherheit: Keycloak als Identitätsmanagement (System zur Benutzerverwaltung und Zugriffskontrolle)

  • zentrale Authentifizierung und Autorisierung über OpenID Connect & OAuth 2.0 (offene Standards für sichere Anmeldung und Zugriffsrechte)
  • rollenbasierte Zugriffskontrolle (RBAC) für flexible Rechteverwaltung
  • Single-Sign-On (SSO) und Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) für höhere Sicherheit

6. Mandantenfähigkeit für mehrere Kommunen

  • Multi-Tenancy-Architektur (gemeinsame Plattform für mehrere Kommunen mit getrennten Datenräumen)
  • einfache Erweiterbarkeit, um zusätzliche Mandanten flexibel aufzunehmen

7. Open-Source-Technologie statt proprietäre Lösungen

  • Backend mit Clickhouse (leistungsstarkes, quelloffenes Datenbanksystem) und GraphQL (effiziente Schnittstelle für Datenabfragen)
  • Cloud-native Bereitstellung mit Kubernetes für maximale Flexibilität
  • keine Lizenzgebühren, langfristige Kostensenkung und vollständige Kontrolle über den Code

8. Nutzungsschnittstellen: Bürger- und Verwaltungsportale

  • RESTful- und GraphQL-APIs (flexible Schnittstellen für den Datenaustausch zwischen Systemen)
  • separate City-Tools für Bürgerportal und Verwaltungsportal, um gezielt auf die Bedürfnisse beider Nutzergruppen einzugehen
  • dynamische Benutzeroberflächen mit RBAC, um individuelle Berechtigungen zu ermöglichen
Schematische Darstellung der Infrastruktur
Stadt Gütersloh

Datengrundlagen
Das digitale Ökosystem aus Gütersloh ist in der Lage, eine Vielzahl an Statistiken, Geodaten sowie Sozial- und Verkehrsdaten zur Verfügung zu stellen. Diese Daten sind datenschutzkonform zugänglich und können zur Weiterverarbeitung, Weiterverbreitung und Wiederverwendung genutzt werden. Dabei setzt die Kommune auf offene Standards und veröffentlicht die Daten unter der Datenlizenz Deutschland – Zero – Version 2.0, wodurch sie frei genutzt werden können. Einschränkungen, die sich aus der Lizenzierung ergeben, sind transparent und öffentlich einsehbar.

Bei den Mandaten bleiben die Datenhoheit und damit die Kontrolle über die eigenen Daten stets bei der jeweiligen Kommune. Sämtliche gespeicherten Informationen befinden sich ausschließlich auf deutschen Servern, die den C5-Standard (Cloud Computing Compliance Controls Catalogue) erfüllen und somit höchste Sicherheitsanforderungen gewährleisten. 

Kontakt

Sandra Causemann

Stadt Gütersloh
FB Digitalisierung & Geoinformation; Referentin für den digitalen Wandel
Tel.: +495241822130