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Der Intercultural Communication Space (ICS) der Stadt Ulm.

Intercultural Communication Space im Museum Ulm

Die Stadt Ulm hat im Rahmen der MPSC-Förderung im Museum Ulm einen öffentlichen, frei zugänglichen und kostenfrei nutzbaren Ort geschaffen, der Menschen unterschiedlicher Sprachen und Kulturen zusammen und in Austausch bringt. Smarte Technologie unterstützt hier die interkulturelle Kommunikation und übersetzt insgesamt achtzig Sprachen.

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Ulm on kaunis! Ulm güzel! Ulm jest piękna! Dreimal dieselbe Aussage – in drei verschiedenen Sprachen. Doch was bedeutet dieser Satz auf Finnisch, Türkisch und Polnisch auf Deutsch?

Diese Frage kann der Intercultural Communication Space (ICS) der Stadt Ulm beantworten. Aufgebaut im Lichthof des Museums Ulm ermöglicht er dank selbst entwickelter Open-Source-Web-Anwendung und angebundenen Diensten interkulturelle Kommunikation mit sprachbasierter Übersetzung von achtzig Sprachen, digitales Skizzieren und eine Online-Bildersuche. Im ICS finden zwei Personen Platz, deren Gesprochenes als Übersetzung dem Gegenüber per Lautsprecher ausgespielt wird. Technische Basis sind zwei Tablets, die online auf die Webanwendung zugreifen. Die nutzerfreundliche Bedienung und spielerischen Elemente der Software machen den ICS attraktiv für jüngere und ältere Nutzerinnen und Nutzer, für Sprach-Tandems und viele andere.

So hat die Stadt Ulm im Rahmen des MPSC-Projekts im Museum Ulm einen öffentlichen, frei zugänglichen und kostenfrei nutzbaren Ort geschaffen, der Menschen unterschiedlicher Sprachen und Kulturen zusammen und in Austausch bringt. Smarte Technologie unterstützt hier die interkulturelle Kommunikation und übersetzt: Ulm ist schön!

Idee, Umsetzung und Herausforderung

Mit mehreren Aufrufen auf unterschiedlichen Social-Media-Kanälen und ihren Webseiten hat die Stadt Ulm ihre Bürgerinnen und Bürger im Frühjahr 2021 ermuntert, Ideen für das  Intercultural Communication Space (ICS) einzureichen. Die Resonanz auf den Vorschlag, einen solchen Ort des Austauschs einzurichten, sei groß gewesen, berichtet Sabine Meigel, Leiterin der Abteilung Digitale Agenda der Stadt Ulm.

Die Vorschläge, die bei den Verantwortlichen eingingen, zielten in erster Linie darauf, Anlässe zu Begegnung und Austausch zu schaffen. Schnell wurde in diesem Kontext deutlich, dass sich das Museum Ulm als öffentlicher Ort mit seinem kunst-, kultur- und stadtgeschichtlichen Umfeld besonders gut eignet, Kommunikationssituationen für Menschen allen Alters, aller sozialer Schichten und Kulturen zu schaffen.

Auch an die Konstruktion des ICS hatten die Bürgerinnen und Bürger Erwartungen, die beim Design berücksichtigt wurden: Privatsphäre, aber auch Sicherheit und Atmosphäre. In der Konzeptionsphase wurde zudem klar, dass interkulturelle Kommunikation mehr als Sprache bedeutet, weshalb der ICS um digitales Skizzieren und die Online-Bildersuche erweitert wurde.

Da der ICS als kurzfristige Maßnahme des Modellprojekts Smart City „Ulm4CleverCity“ geplant war, blieben dem gesamten Projektteam nur wenige Monate Zeit für die erfolgreiche Realisierung. Die Zusammenarbeit mit unterschiedlichen regionalen Agenturen und Dienstleistern erwies sich dabei als Gewinn bringend und zielführend: Designt und gebaut wurde der ICS von einem Ulmer Gestaltungsbüro. Dieses zeichnete sich auch für UX-UI-Design und Branding verantwortlich. Die Software programmierte eine Neu-Ulmer IT-Firma, während der reaktive Beleuchtungsaufbau sowie die Elektroinstallation von einem Fachbetrieb aus dem Ulmer Umland umgesetzt wurden.

„Dieses Projekt vermittelt den Bürgerinnen und Bürgern der Smart City Ulm den Nutzen smarter Technologie äußerst anschaulich. Sie können es einfach und kostenfrei selbst ausprobieren, Erfahrungen im Umgang mit Technik machen, Sprachbarrieren überwinden und Freude an der Begegnung mit anderen haben“, freut sich Sabine Meigel über dieses erfolgreiche interkulturelle Begegnungs- und Austauschprojekt. „Wir empfehlen allen interessierten Kommunen einen ähnlichen Weg einzuschlagen.“

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