- Status: laufend
- Start: August 2022
- Programm: Modellprojekte Smart Cities
Ausgangslage
Open-Source-Software (OSS) ist ein elementarer Baustein der digitalen Souveränität der öffentlichen Verwaltung. Besonders einschränkend wirkt sich der sogenannte Vendor-Lock-in-Effekt aus, bei dem Softwareprodukte und Dienstleistungen eines Unternehmens zwar im unternehmenseigenen Ökosystem gut funktionieren, in Verbindung mit Produkten anderer Hersteller jedoch Probleme bereiten. Um diese Abhängigkeit von einem Unternehmen oder einem bestimmten Software-Ökosystem zu vermeiden, fördert das Programm Modellprojekte Smart Cities (MPSC) den Einsatz und die Entwicklung von OSS und offenen Schnittstellen getreu dem Grundsatz „Public Money – Public Code“.
Die Studie widmet sich daher den Herausforderungen und Potenzialen der Einführung von OSS in der Kommunalverwaltung. Dem stehen zahlreiche strukturelle Hemmnisse (z. B. Personalkompetenz, Integration in die bestehende IT-Architektur, Beschaffung) entgegen. Die Studie arbeitet diese am Anwendungsbeispiel der kommunalen Planungspraxis heraus. Zudem zeigt sie exemplarisch Wege auf, worauf bei der Einführung von OSS besonders zu achten ist.
Ziel
Die Studie ist als Entscheidungshilfe zu verstehen, deren Gegenstand unter anderem auch Handlungsempfehlungen für Kommunen zur Einführung von OSS sind. Dazu werden grundlegende Begrifflichkeiten und Hintergründe im Kontext von OSS erläutert sowie eine Analyse von Ressourcen, Rollen und Akteuren im Rahmen von Software- und Dienstleistungsangeboten im Bereich der Stadt- und Regionalentwicklung durchgeführt. Im Ergebnis sollen kommunale Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger bei der Planung, Beschaffung und Umsetzung von Hard- und Softwarelösungen unterstützen.
Konzept
Die Durchführung der Studie erfolgt auf Basis der Aufarbeitung aktueller Fachliteratur und mittels Desk Research aktueller Informationen zum Umgang mit OSS. Darüber hinaus werden relevante Austauschplattformen und Informationen aus bestehenden Communities, insbesondere auch im Kontext der MPSC, einbezogen. Hierzu zählen unter anderem MPSC-Projektanträge und -strategien, Projektwebseiten, Community-Webseiten und Artikel. Darüber hinaus sind acht Interviews mit Vertreterinnen und Vertretern von Stadtverwaltungen, kommunalen IT-Dienstleistern, privaten IT-Dienstleistern im kommunalen Auftrag und der angewandten Forschung geplant. Letztere dienen insbesondere auch dazu, unterschiedliche Perspektiven auf OSS einzufangen. Dies reicht von der Entwicklung bis hin zur Anwendung, um ein möglichst umfassendes Bild von der Bedeutung von OSS in kommunalen Kontexten zu erhalten. Ausschlaggebend für die Auswahl der Interviewpartnerinnen und Interviewpartner ist, dass sie entweder selbst aktiv an der Entwicklung oder Anwendung von OSS beteiligt sind oder die Kommune dabei unterstützen und sich in bestehenden Austauschgruppen, Communities oder Fachforen engagieren. Dabei soll die Kurzstudie einen Beitrag zu folgenden Fragen leisten:
Frageblock 1
Frageblock 1
- Welcher Nutzen soll mit der Verwendung von Open Source erzielt werden?
- Welchen Bedarf haben Kommunen?
- Welche Hard- und Software-Produkte werden für diesen Bedarf verwendet?
- Bieten OSS Verbesserungspotenziale?
- Für welche Verfahren im Kontext der Stadtentwicklung, Stadtplanung und der Bauordnung bestehen bisher ausschließlich proprietäre Anwendungen?
Frageblock 2
Frageblock 2
- Was sind konkrete Anwendungsfälle für Open Source? In welchen Bereichen wird OSS bereits verwendet?
- Welche – insbesondere Open Source – Produkte eignen sich, um eine Datenplattform aufzubauen und in der kommunalen Praxis (Stadtentwicklung, Stadtplanung und Bauordnung) einzusetzen?
- Was waren die Hindernisse bei der Einführung? Wie wurde den Hindernissen entgegengetreten?
- Welcher Aufwand muss nach der Einführung von OSS kontinuierlich betrieben werden, um den „Betrieb“ von OSS zu gewährleisten?
- Wo müssen welche Kompetenzen für OSS aufgebaut oder eingekauft werden?
- Wo sind Schnittstellen zwischen proprietären und offenen Lösungen?
Frageblock 3
Frageblock 3
- Welche Schritte von der Entscheidung für Open Source bis zum Betrieb müssen gegangen werden?
- Welche Open-Source-Lösungen sind vorhanden?
- Welche Open-Source-Lösungen haben sich bereits bewährt?
- Wo ergeben sich Risiken oder Limitierungen für Kommunen?
Frageblock 4
Frageblock 4
- Welche Voraussetzungen müssen geschaffen werden, um die Beschaffung, Bereitstellung und Pflege zu ermöglichen?
- Wann ist es wichtig, eigenes Know-how aufzubauen?
- Wann ist eine interkommunale Entwicklungsgemeinschaft sinnvoll?
Frageblock 5
Frageblock 5
- Welche Open-Source-Lizenzen können von Kommunen genutzt werden?
- Wie können offene Schnittstellen integriert werden?
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