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Zu Beginn betonte die Rostocker Oberbürgermeisterin Eva-Maria Kröger: „Als Smart City wollen wir unsere Stadt lebenswerter machen. Dabei hat die Technik dem Menschen zu dienen und nicht andersherum“. Renate Mitterhuber vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen ergänzte, dass das Ministerium sich nach der weitgehend abgeschlossenen Strategiephase der Modellprojekte nun auf konkrete Smart-City-Lösungen und kooperative und interkommunale Projekte freut. „Die Koordinierungs- und Transferstelle Modellprojekte Smart Cities (KTS) ist deutschlandweit vor Ort. Wir wollen Inspiration geben – für alle Kommunen – ob gefördert oder nicht“, unterstrich Matthias Woiwode von Gilardi als Leiter der KTS.

Das Projekt Smile City Rostock zielt auf die Schaffung smarter und bürgerfreundlicher Lösungen für die Menschen vor Ort, um moderne Mobilität, grüne Technologien und ein ressourcenschonendes Wirtschaften zu fördern, betonte Johannes Wolff, Leiter des Projekts. Sektorenübergreifende Strategien für das Stadtleben der Zukunft sollen hierfür entwickelt und erprobt werden.
Die „Chancen und Herausforderungen der Digitalen urbanen Transformation“ sieht Dr. Charlotte Räuchle vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung in ihrem Impulsvortrag in der breiten Beteiligung der Stadtgesellschaft in der Smart City. Dafür bedarf es allerdings einer offenen Kommunikation, die allgemein verständlich darlegt, was getan werden soll. Auch sollte das Angebot zur Stärkung der digitalen Kompetenzen aller Bürgerinnen und Bürger erhöht werden.

Anhand von Inputs und Lösungen aus der kommunalen Praxis wurde in parallelen Workshops zu den Themen „Der Mensch im Mittelpunkt: Partizipation und Inklusion in der Smart City“ (Workshop A), „Smart Region und regionale Netzwerke“ (Workshop B) sowie „Sinn stiften, Wandel denken: Narrative der digitalen Transformation in Smart-City-Modellprojekten“ (Workshop C), gearbeitet.
Der Workshop A machte abermals deutlich: Inklusives Denken und Handeln ist ein zentrales Anliegen der Smart City. Bei der Auseinandersetzung mit Partizipationsprozessen an der Schnittstelle von Digitalisierung und Stadtentwicklung zeigt sich, dass man kluge Wege braucht, um alle Menschen anzusprechen. Hierbei sind das Definieren von Zielgruppen, eine gute Kommunikation sowie das Schaffen eines geeigneten Prozesses ebenso wichtig wie eine gute Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Partizipationsformaten. Die Teilnehmenden waren sich einig, dass Beteiligung bestenfalls einen persönlichen Charakter hat, lokal präsent ist und den Rahmenbedingungen vor Ort gerecht wird. Der Workshop bot Einblicke in das Tiny Rathaus des Smart City Projektes der Smarten Kiel Region und in den „Summer of CoCreation“ der Smarten Grenzregion im Norden Schleswig-Holsteins.

Der Workshop „Smart Region und regionale Netzwerke“ verdeutlichte, dass auf vielen Erfahrungen und bestehenden Netzwerken aufgebaut werden kann, um die Ostseeregion in ihren Smart City-Vorhaben näher zusammen zu bringen. Hierfür engagieren sich geförderte und nicht geförderte Kommunen auch zukünftig. Konzipiert und moderiert wurde der Workshop durch die Modellstädte Rostock und Lübeck, die bereits eng miteinander zusammenarbeiten. Erste praktische Einblicke in die Vorteile gemeinsamer Datenräume und kommunaler Datenallianzen wurden durch Lübeck vorgestellt. Wie digitale Anwendungen als digitale Ankerorte für Regionen dienen können, zeigte das Modellprojekt Bad Belzig und Wiesenburg / Mark anhand ihrer Smart City App.

Eine zielgruppengerechte Kommunikation (Senioren, Jugendliche) ist neben lokalspezifischen Narrativen über Smart City entscheidend – so eines der Ergebnisse des Workshops „Sinn stiften, Wandel denken: Narrative der digitalen Transformation in Smart-City-Modellprojekten“. Hier sind besondere Anstrengungen erforderlich. Der Workshop bot zudem Einblicke in eine wissenschaftliche Untersuchung des BBSR über Erzählungen digitaler Transformation in den Modellprojekten Smart Cities (MPSC). Das Modellprojekt Hagenow berichtete aus Perspektive der kommunalen Praxis über die Entwicklung und Psychografie der „Marke Hagenow“ und deren Verzahnung mit dem Konzept der Smart City im lokalen Kontext.
Das Abschlusspodium widmete sich der Frage nach Vorteilen und Herausforderungen der kommunalen und regionalen Zusammenarbeit sowie dem Aufbau von regionalen Netzwerken.
Erste Take-Aways der Runde mit Renate Mitterhuber, Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, Matthias Woiwode von Gilardi, Koordinierungs- und Transferstelle Modellprojekte Smart Cities, Johannes Wolff, Modellprojekt Smart Cities Rostock, Mandy Schnierer. Modellprojekt Smart Citiies Vorpommern-Greifswald und Mecklenburgische Seenplatte sowie Martin French, Wirtschaftsförderung Landkreis Rostock:
- Mittel und langfristig zahlt sich Kooperation für alle aus: Ein Datenmodell für die Ostseeregion kann dabei zum Vorbild für andere Regionen werden
- In einer eher dünn besiedelten Region kommt es ganz besonders auf Zusammenrücken an: stabile regionale Netzwerke, in denen die Akteure sich gegenseitig Orientierung geben können, sind eine Voraussetzung, um unter den spezifischen lokalen Bedingungen die besten Lösungen zu finden
- In Bezug auf die Nachhaltigkeit von Maßnahmen können Standardisierung und „Schwarmintelligenz“ helfen, übertragbare Lösungen zu erarbeiten

Mit Blick auf nicht geförderte Kommunen bot das Programm, wie bei allen Regionalkonferenzen, auch ausreichend Raum für die Vernetzung der kommunalen Vertreterinnen und Vertreter wie ein „Speeddating“ und die im Rahmen des „Start Smart“-Programms der KTS angebotenen Initialberatungen.

Vorträge als Download
- Workshop A: Impuls Inga Marken: Summer of CoCreation
- Workshop C: Sinn stiften, Wandel denken: Narrative der digitalen Transformation
in Smart-City-Modellprojekten - Workshop C: Impuls Roland Masche | Gemeinsamkeiten erkennen – Sinn stiften
- Workshop B: Smart Region und regionale Netzwerke
- Workshop C: Erzählungen digitaler Transformation in Modellprojekten Smart Cities
- Dr. Charlotte Räuchle: Mensch und Technik in der Smart City
- Workshop B: Regionale Apps als digitaler Ankerort für Regionen