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Das Projekt SmartWater zeigt, wie Städte durch den gezielten Einsatz von blau-grüner Infrastruktur und digitalen Werkzeugen widerstandsfähiger gegenüber den Folgen des Klimawandels werden können. Immer häufiger treten in Berlin extreme Wetterereignisse auf: kurze, heftige Starkregen überfluten Straßen und Keller, während langanhaltende Hitzeperioden Böden austrocknen und die Stadt aufheizen. Versiegelte Flächen verschärfen diese Probleme, weil Regenwasser kaum versickern kann und in Trockenphasen fehlt.
Blau-grüne Infrastrukturen bieten hier eine zukunftsfähige Antwort. Grüne Elemente wie Parks, begrünte Dächer, Fassaden oder Straßenbäume speichern Niederschläge, fördern Verdunstung und senken die Umgebungstemperatur. Blaue Elemente – etwa Teiche, offene Rinnen oder Verdunstungsmulden – puffern Regenwasser bei Starkregen ab und entlasten so die Kanalisation. Zusammen tragen sie dazu bei, die Stadt während Hitzeperioden zu kühlen und die Gewässer vor Überlastung zu schützen.
SmartWater entwickelt drei digitale Produkte, die diese Ansätze in die Planungspraxis bringen. Herzstück ist der Blau-Grüne Infrastrukturplaner (BGI-Planer), eine webbasierte Anwendung für die Berliner Verwaltung. Das Tool integriert Geodaten, Umweltinformationen und Modellierungen zu Hitze, Überflutung, Gewässerbelastung und Wasserhaushalt. So können Planende erkennen, wo Begrünungen oder Rückhaltemaßnahmen besonders wirksam sind, und Klimaanpassung schon in frühen Planungsphasen berücksichtigen. Der BGI-Planer wird in zwei Pilotgebieten getestet: im Neubauquartier Alte Schäferei in Pankow und im dicht bebauten Ostkreuzkiez in Friedrichshain-Kreuzberg.
Ergänzend entsteht ein Infoportal, das Berlinerinnen und Berliner über Starkregengefahren in ihrer Umgebung informiert. Es zeigt anschaulich, welche Flächen besonders gefährdet sind, und bietet Hinweise, wie Eigentümerinnen, Mieter oder Kommunen sich schützen können. Das dritte Produkt ist ein interaktives Spiel, das die Funktionsweise blau-grüner Infrastruktur vermittelt und für die Notwendigkeit klimafreundlicher Stadtgestaltung sensibilisiert.
Das Projekt wird vom Kompetenzzentrum Wasser Berlin geleitet und gemeinsam mit den Berliner Wasserbetrieben, der Technologiestiftung Berlin, mehreren Senatsverwaltungen, der Regenwasseragentur sowie den Bezirken Pankow und Friedrichshain-Kreuzberg umgesetzt. Ziel ist es, den Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis zu stärken und eine dauerhafte Grundlage für klimaangepasste Stadtplanung zu schaffen. Mit SmartWater entsteht ein digitales Fundament für eine Stadt, die Wasser als Ressource begreift, ihre Flächen effizienter nutzt und die Lebensqualität ihrer Bewohnerinnen und Bewohner langfristig sichert.
