Konstanz als visuelle Stadt
Smart Green City/Stadt Konstanz

Konstanzer Konzept zur Datenethik

Mit einem Konzept zur Datenethik hat die Smart Green City Konstanz einen ethischen Rahmen für den Umgang mit Künstlicher Intelligenz, Algorithmen und sensiblen personenbezogenen Daten entwickelt.

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Bereits bei der Ausarbeitung der Smart-City-Strategie für Konstanz sei allen Akteuren klar geworden, dass zwei Fundamente erforderlich sind: eines technologischer und eines ethischer Natur. Das berichtet Wilfried Baumgartner, Projektleiter für Datenmanagement.

Seit Anfang März 2023 haben fünf Veranstaltungen stattgefunden, bei denen zusammen mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern, der Zeppelin Universität Friedrichshafen, der Hochschule Technik, Gestaltung und Wirtschaft Konstanz, der Universität Konstanz sowie dem gemeinnützigen Data-Science-Netzwerk CorrelAid e.V. das Konzept erarbeitet wurde. Dieses soll den Einsatz und die Ausgestaltung digitaler Technologien in einen ethischen Zusammenhang setzen. Teilnehmende hatten vor und nach jeder Veranstaltung die Gelegenheit, ihr Feedback zum Ablauf und den Ergebnissen zu geben. Die Debatte hat bereits jetzt zu einer weiteren Sensibilisierung für das Thema Datensicherheit und Ethik geführt. Konstanz verfügt bereits über ein offenes Datenportal, über das Informationen einsehbar sind. Mit zunehmender Technologisierung werden jedoch immer mehr Daten, teils in Echtzeit, generiert, die es in dieser Qualität noch nicht gab. Man versucht mit dem Projekt, vor der Welle der Entwicklung zu bleiben, so Baumgartner.

Es geht um den Einsatz neuer Technologien wie Künstlicher Intelligenz, aber auch einen verantwortungsvollen Umgang mit bereits bestehenden Datenquellen.

Das Konzept betrifft nicht nur den Einsatz von neuen Technologien wie Künstlicher Intelligenz, sondern auch einen verantwortungsvollen Umgang mit bereits bestehenden Datenquellen. Einzelne Daten seien meist unbedenklich, jedoch könne man durch die Zusammenführung unterschiedlicher Datensätze Abläufe sehr genau rekonstruieren und Rückschlüsse daraus ableiten.

Im Rahmen des Biomonitorings möchte die Stadt zukünftig in der Lage sein, Veränderungen der Wasserqualität besser prognostizieren und genau vorhersagen zu können. Sensoren im Verkehr könnten künftig dabei helfen, das Verhalten von Fußgängern und Personenkraftwagen vorherzusagen. Die neue Abteilung „Datenmanagement und Statistik“ in der Verwaltung prüft das Konzept auf Machbarkeit und koordiniert die Umsetzung. Es ist auch geplant, einen Beirat zur Datenethik zu gründen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Rahmen der Datenethik weiterzubilden.

Wilfried Baumgartner sieht in dem Projekt auch eine Vorarbeit für andere Kommunen. So sei das Konzept zur Datenethik auch für Städte interessant und anwendbar die sich im Rahmen der Weiterentwicklung hin zur Smart City mit Künstlicher Intelligenz, dem Einsatz von Algorithmen und sensiblen Daten befassten. Das Vorhaben soll bis Herbst 2023 durch den Stadtrat verabschiedet und im Anschluss in Prozesse aller Ebenen implementiert werden.