Menschen in einem Konferenzraum
BBSR / Daniel Regnery

Treffen der Smart-City-Wissenschaft in Hamburg

02.07.2025

Überzeugt davon, dass nachhaltige, digitale Stadtentwicklung nur im Zusammenspiel von Forschung und kommunaler Praxis gelingt, kamen am 23. Juni 2025 in Hamburg rund 70 Forschende zusammen. Ziel des Treffens war es, die wechselseitige Sichtbarkeit und Vernetzung der Smart-City-Forschung über Disziplinen, Förderprogramme und fachliche Grenzen hinweg voranzutreiben.

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Eine nachhaltige, zukunftssicher und gemeinwohlorientierte digitale Stadtentwicklung basiert auf dem Zusammenspiel vielfältiger Perspektiven. Die Begleitforschung der Modellprojekte Smart Cities (MPSC) leistet hierzu einen wesentlichen Beitrag, deren weiterer Ausbau sich lohnt. Deshalb trafen sich auf Einladung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR), der Ressortforschungseinrichtung des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB), am 23. Juni 2025 an der HafenCity Universität in Hamburg rund 70 Forschende aus der Smart-City-Wissenschaft – von Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen.

Bereits der im vergangenen Jahr verabschiedete „Stufenplan Smarte Städte und Regionen“ hat die zentrale Rolle von Wissenschaft und Forschung für eine digitale, die gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung hervorgehoben. Auch deshalb stelle dieses Treffen einen wichtigen Schritt dar, betonte Renate Mitterhuber, Referatsleiterin „Smarte Städte und Regionen“ im BMWSB, in ihrem Grußwort.

Transfer: Wissen, wie es gehen kann

Wissen bündeln, gemeinsam forschen, besser transferieren – darum ging es. Ziel der Veranstaltung war es, Forschungsinstitute, Hochschulen und wissenschaftsaffine kommunale Akteure aus dem Umfeld der MPSC zusammenzubringen und ein starkes Wissenschaftsnetzwerk für Smart Cities zu etablieren. Die Teilnehmenden reflektierten dazu ihre Erfahrungen und identifizierten gemeinsame Interessen in den Bereichen von Forschung und Transfer. Im Fokus standen gleichermaßen Fragen zur Kooperation von Wissenschaft und Praxis, Methoden der Integration unterschiedlicher Perspektiven, Wirkungsabschätzungen und Transfer, aber auch spezifischere Themen wie digitale Zwillinge als Planungsinstrument. 

Der Bedarf für den fachlichen Austausch zur Smart-City-Forschung war groß, und es wurden bereits erste Initiativen für eine stärkere Kooperation gestartet. Die Konferenz legte damit auch einen Grundstein für eine dauerhafte, strukturierte Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und an Smart-City-Forschungsthemen interessierten Kommunen. 

Zwei Menschen sitzen vor einer Stellwand mit Netzwerksimulationen
BBSR / Daniel Regnery

Voneinander lernen und sichtbar werden

Der Austauschbedarf zeigte sich in vielerlei Hinsicht: Viele Forschungseinrichtungen wissen noch zu wenig voneinander. Das betrifft sowohl das Wissen über die smarten Tools und Lösungen der MPSC als auch die Forschungslandschaft außerhalb der MPSC-Partner. Anlass zur Selbstreflexion gab die Frage, wo die Forschenden ihre eigene Rolle zwischen Wissenschaft und Beratung verorten sollen. Einig waren sich die Teilnehmenden darin, dass sie ihre laufenden wissenschaftlichen Aktivitäten sichtbarer machen wollen. 

Eine weitere Schlüsselfrage: Wie können Wissenschaftseinrichtungen und Kommunen die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses mit dem Personalbedarf der Kommunen besser abstimmen? Besonders relevant wird dies dort, wo interdisziplinäre Qualifikationen gefragt sind, etwa bei der Integration von IT- und Datenkompetenzen oder Know-how in Management- und Governance-Fragen. 

Smart City als fach- und ressortübergreifendes Forschungsthema

Um die Förderung dieser Kompetenzen zu stärken, ist eine Summer School für Smart-City-Nachwuchsforschende beabsichtigt. Denkbar ist ebenfalls die Unterstützung von Mentoring- oder Coaching-Programmen für kommunale Mitarbeitende, beispielsweise durch die Entwicklung von Fortbildungs- und Beratungsangeboten.

Mehr als ein einmaliger Impuls

Das Ziel ist klar: Die Community der Smart-City-Forschung soll sich langfristig in der Wissenschaftslandschaft verankern. Dazu sollen weitere Veranstaltungen dienen, etwa die Konferenz „Interdisziplinäre Perspektiven auf die Smart City“ im Mai 2026. 

Die auf der Veranstaltung vorbereitete „Wissenschaftslandkarte“ einschlägiger Forschungskooperationen soll dazu online bereitgestellt und kontinuierlich weiterentwickelt werden. 

Impressionen von der Veranstaltung

Die wichtigsten Ergebnisse der Veranstaltung als Dokumentation sind auf der Seite zum Smart-City-Wissenschaftsnetzwerk zusammengefasst.

Kontakt

Dr. Jens Libbe

Deutsches Institut für Urbanistik (Difu)
Co-Leitung Wissenschaftliche Begleitung und Fachliche Beratung
Tel.: +493039001115

Dr. Ralf Schüle

Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR)
Referat RS 5 „Digitale Stadt, Risikovorsorge und Verkehr“
Tel.: +49228994012305