
Ein „Peer-Learning“ ist ein mehrteiliges Austausch- und Vernetzungsformat zwischen den Modellprojekten Smart Cities und Kommunen mit gleichen Ausgangslagen und Zielen. Die Inhalte eines Peer-Learnings können stark variieren, je nach Angebotsspektrum der beteiligten Kommune. Peer-Learnings können regional oder themenbezogen angelegt sein. Informationen zu aktuellen und geplanten Peer-Learnings finden Sie untenstehend.
Wer kann daran teilnehmen?
Jede Kommune ist willkommen, die nicht im Rahmen des Programms Modellprojekte Smart Cities gefördert wird. Voraussetzung für die Teilnahme sind sowohl das Interesse am Thema als auch die Bereitschaft, sich regelmäßig in das Peer-Learning einzubringen.
Sie haben Interesse an einem Peer-Learning teilzunehmen? Bitte registrieren Sie sich dazu über die folgende E-Mail: StartSmart@iqib.de.
Wie ist der Ablauf?
Ein Peer-Learning erstreckt sich je nach Themenbereich über sechs bis zwölf Monate. Es gibt ein Auftakttreffen, ein oder mehrere Austauschtreffen, sowie einen Reflexionstermin. Das Austauschformat findet je nach Gruppenzusammensetzung und Thema virtuell oder vor Ort statt und wird von einem Projektteam der Koordinierungs- und Transferstelle Modellprojekte Smart Cities begleitet und unterstützt.

Neue Peer-Learnings
ab März 2024:
Innovative Wege zur Vergabe von Open Source Software bei der Stadt Wolfsburg
Das Management von inventarisierten (Geo)-Objekten (z.B. Grünflächen, Baumbestände, Spielanlagen) gehört zu den wesentlichen kommunalen Aufgaben. Die digitale Zustandserfassung solcher Objekte in Echtzeit ist daher eine wichtige Planungs- und Steuerungsgrundlage für städtische Prozesse. Doch wie kommt man als Fachbereich an die geeignete Software, um solche Prozesse digital abzubilden?
In einem innovativen Prozess entwickelt das Modellprojekt Smart City Wolfsburg den Open Playground Manager (OPM) als hersteller- und geräteunabhängige Webanwendung. OPM besteht zu 100% aus Open-Source-Komponenten und soll den Managementprozess von Spielanlagen vollständig digital abbilden und begleiten. Anders als bei Lösungen mit proprietärer Standardsoftware wird auf eine Lösung gesetzt, die sich den Arbeitsprozessen anpasst und zukünftig um weitere Anwendungsbereiche erweitert werden soll.
Bei diesem Peer-Learning haben Kommunen die Gelegenheit, Einblick in die innovative Entwicklung und Beschaffung von Softwareprodukten im Rahmen der Smart City zu bekommen. Stichworte, die mit dem Peer-Learning verbunden sind: Open-Source Software, Design Thinking, Rapid Prototyping und innovative Beschaffung.
Das Peer-Learning startet im März 2024, es läuft über sechs Monate und findet überwiegend virtuell statt.
ab April 2024:
Kommunale Geodateninfrastrukturen (GDI) und Geodatenmanagement
Das Modellprojekt Smart Cities Kempten hat sich einem breiten Aufgabenspektrum verpflichtet: Die überregionale Vernetzung und der Aufbau von IT-Strukturen und IT-Prozessen gehören genauso dazu wie aktive Bürgerbeteiligung, Klimaanpassung und die Entwicklung hin zu einer lebendigen Begegnungsstadt. Der Umgang mit Geodaten ist eine essentielle Voraussetzung, um diese vielfältigen Zuständigkeiten der kommunalen Verwaltung effektiv bewältigen zu können – zum Beispiel im Bereich der Leitungs- und Liegenschaftskataster, der Bauleitplanung, im Straßenbau oder im Katastrophenschutz.
Viele Kommunen arbeiten schon sehr lange mehr oder weniger explizit mit räumlichen Planwerken auf analoger oder digitaler Basis. Künftig wird es entscheidend darauf ankommen, Daten besser zu vernetzen und leichter zugänglich zu machen - verwaltungsintern über Abteilungen hinweg sowie in die Öffentlichkeit. Zudem bilden bereits existierende Geodateninfrastrukturen (GDI) oft die Basis für die (geobasierte) digitale Zwillinge. Dabei werden statische Geodaten um die zeitliche Dimension mittels Echtzeitsensorik erweitert und mit Daten verschnitten und integriert. So können neue Erkenntnisse etwa im Rahmen von Simulationen und Szenarien gewonnen werden.
Mit diesem Peer-Learning wird der Fokus auf Geodateninfrastrukturen gelegt und im Dialog die unterschiedliche Ausgangslage betrachtet. Das Modellprojekt Smart Cities Kempten hat hier schon tiefgehende Erfahrungen gesammelt, sodass teilnehmende Kommunen Antworten auf unter anderem folgende Fragen erwarten können: Wie kann eine GDI aufgebaut sein und aus welchen Komponenten besteht diese? Wer kümmert sich um die Datenpflege? Wie können 3D-Stadtmodelle im Rahmen von informellen Beteiligungsverfahren genutzt werden? Welchen Vorteil bieten Storymaps als Medium zur Veranschaulichung komplexer kommunaler Themen?
Natürlich können teilnehmende Kommunen auch eigene Fragestellungen aus ihrem kommunalen Arbeitsumfeld mitbringen. Das Peer-Learning läuft über einen Zeitraum von zwölf Monaten, findet digital statt und startet Ende April 2024.
Laufende Peer-Learnings
ab 4. Mai 2023 zusammen mit dem Modellprojekt Smart Cities 5 für Südwestfalen
Peer-Learning zur Smart Cities: Schule
Das Modellprojekt Smart Cities „5 für Südwestfalen“ nimmt über die „Smart Cities: Schule“ bereits seit 2020 regionale Kommunen auf dem Weg zur smartesten Region Deutschlands mit. Denn das Thema Smart Cities betrifft nicht nur Großstädte – gerade auch der ländliche Raum kann von digitaler Innovation profitieren. Der Fokus der „Smart Cities: Schule“ liegt daher auf dem Wissensaufbau und dem Wissensaustausch zwischen den fünf Pionierkommunen und den Städten und Gemeinden der Region. So sollen Herausforderungen beschrieben, Fragestellungen definiert, Gemeinsamkeiten und Schnittstellen identifiziert und Synergien genutzt werden.
Bei diesem Peer-Learning haben teilnehmende Kommunen die Möglichkeit, im regelmäßigen Austausch eine Vielzahl von Themen im Smart-City-Kontext zu bearbeiten. Ziel ist es, gemeinsam neue Themenbedarfe zu identifizieren, die dann innerhalb der „Smart Cities: Schule“ als „Wahlfächer“ aufgeschlüsselt werden. Die Treffen finden virtuell sowie vor Ort statt.
Der Start des Peer-Learnings im Rahmen des 5. Klassentreffens der „Smart Cities: Schule“ ist für den 4. Mai 2023 geplant. Das Schuljahr dauert dann je nach Anzahl und Umfang der gemeinsam zu entdeckenden „Wahlfächer“ zwischen sechs und zwölf Monate. Eingeladen als Peers sind interessierte Verwaltungsmitarbeitende südwestfälischer Städte und Gemeinden sowie Kreise. Erstmalig können auch an Südwestfalen angrenzende Städte und Gemeinden teilnehmen.
ab 6. Juni 2023 zusammen mit dem Modellprojekt Smart Cities Iserlohn
Peer-Learning zum WALD|STADT|LABOR – Einbindung der Stadtgesellschaft in die Smart City
Der Mensch steht bei Smart City im Mittelpunkt. Um das Thema erfolgreich in der Stadtgesellschaft zu implementieren, sind deshalb Kollaboration und Beteiligung verschiedener Akteure von besonderer Bedeutung. Dies fängt an mit den Akteuren in der Verwaltung, aber auch mit wichtigen Multiplikatoren in der Stadt. Darüber hinaus gilt es Hochschulen, Unternehmen und Verbände für das Thema zu sensibilisieren und nicht zuletzt die Bürgerschaft zu informieren und einzubinden. Mit dem Wald|Stadt|Labor hat die Stadt Iserlohn im Jahr 2021 daher eine wichtige „Schaltstelle“ für die Smart City eingerichtet. An einem zentralen Ort in der Innenstadt können Smart-City-Themen gelebt, dargestellt und vermittelt werden. Über Vorträge, Sprechstunden, Aktionstage und Öffnungszeiten steht für die Stadtgesellschaft ein breites Angebot an Informations- und Mitwirkungsmöglichkeiten zur Verfügung, welches durch digitale Angebote ergänzt wird.
Bei diesem Peer-Learning haben teilnehmende Kommunen die Möglichkeit, im regelmäßigen Austausch eine Vielzahl von Themen rund um zielgruppenbezogene Methoden der Bürgerbeteiligung (analog und digital) und die Implementierung des Themas Smart City in der Stadtgesellschaft zu bearbeiten. Innerhalb eines Zeitraums von 6 Monaten ist es möglich, gemeinsame Schritte auf dem Weg zur aktiven Bürgerbeteiligung zu gehen. Die Treffen finden virtuell sowie (vereinzelt) vor Ort in Iserlohn statt.
Der Start des Peer-Learnings ist für den 6. Juni 2023 als Videokonferenz geplant. Kommunen, die sich aktuell mit dem Thema Bürgerbeteiligung im Smart-City-Kontext beschäftigen, sind willkommen, sich dem Peer-Learning anzuschließen.
ab 23. Juni 2023 zusammen mit dem Modellprojekt Smart Cities Münster
Peer-Learning zur Visions- und Strategieentwicklung
In Münster wurde seit Mitte 2022 die vor der Förderphase als Modellprojekt Smart Cities entwickelte Beta-Strategie in einem fachlichen Beteiligungsprozess zu einer integrierten Smart-City-Strategie 1.0 weiterentwickelt. Hierbei hat das Smart-City-Team umfangreiche Erfahrungen zu Themen wie Bestandsaufnahmen, Status-quo-Analysen, zielgruppenspezifische Beteiligungsformate und der Zusammenarbeit mit externen Dienstleistern in der Strategieentwicklung gesammelt. Diese Erfahrungen sollen nun geteilt werden. Auch die Arbeit an Vision und Leitbild, die Auswahl von konkreten Projekten und verschiedenen Umsetzungskonzepten werden Thema im Austausch sein.
Bei diesem Peer-Learning haben teilnehmende Kommunen die Möglichkeit, im regelmäßigen Austausch eine Vielzahl von Themen zur Visions- und Strategieentwicklung im Smart-City-Kontext zu bearbeiten. Ziel ist es, gemeinsame Schritte auf dem Weg zur eigenen Smart-City-Strategie zu gehen. Die Treffen finden virtuell sowie (vereinzelt) vor Ort in Münster statt.
Das Peer-Learning erstreckt sich über eine Laufzeit von 12 Monaten. Kommunen, die sich aktuell mit der Entwicklung einer Smart-City-Strategie beschäftigen, sind willkommen, sich anzuschließen.
ab 4. September 2023 zusammen mit dem Modellprojekt Smart Cities Jena
Peer-Learning zur Digitalen Datenplattformen
Die Stadt Jena hat in den letzten Jahren viel Erfahrung im Aufbau einer digitalen Datenplattform gewonnen. Gemeinsam mit dem Fraunhofer FOKUS wurde die urbane Datenplattform WISSENsAllmende Jena auf der Basis der Open-Source-Software „piveau“ entwickelt. Das Go-live der Plattform, auf der vorerst Sensor-, Statistik- und Assetdaten abgebildet werden, steht kurz bevor. Im weiteren Verlauf wird die Plattform mit geplanten Use Cases und Tools weiterentwickelt und fertiggestellt.
Bei diesem Peer-Learning haben die teilnehmenden Kommunen die Möglichkeit, sich gemeinsam mit den Herausforderungen und Potenzialen hinsichtlich des Aufbaus einer digitalen Datenplattform auseinanderzusetzen und dabei richtungsweisende Impulse des Modellprojekts Smart Cities Jena aufzunehmen.
Das Peer-Learning wird virtuell stattfinden, startet am 4. September 2023 und erstreckt sich insgesamt über zwölf Monate.
ab Oktober 2023 zusammen mit dem Modellprojekt Smart Cities Lübeck
Peer-Learning zur Gründung eines Smart City Vereins unter Einbindung der Stadtgesellschaft
Der EnergieCluster Digitales Lübeck e.V. ist die Smart-City-Initiative in der Hansestadt Lübeck. Gemeinsam mit über 50 Mitgliedsunternehmen aus Wirtschaft, Wissenschaft, Finanzunternehmen, Verwaltung und sozialen Akteuren unterstützt der Verein die Weiterentwicklung der Hansestadt Lübeck zur Modellregion einer intelligent vernetzen und nachhaltigen Stadt, die besonders lebenswert für Bürgerinnen und Bürger ist. In der Stadt der Zukunft sind digitale Infrastruktur, smarte Energieversorgung und innovative Mobilitätskonzepte untrennbar miteinander vernetzt. Um diese Aufgaben umzusetzen, ist der Input und Austausch von verschiedenen Akteuren gefragt.
Der Verein versteht sich als Akteur, der Antriebe und Impulse geben und Smart-City-Projekte ermöglichen kann. Zu den Aufgaben gehören u.a. die Vernetzung von entsprechenden Akteuren (z.B. von Startups, globalen Konzernen, Hochschulen, Verwaltung, Stadtwerke), die Zusammenarbeit in diversen Arbeitsgruppen, sowie die Unterstützung bei der Beantragung von Fördermitteln. Mit diesem Ansatz lassen sich Projekte effizienter und zielgerichteter umsetzen.
Bei diesem Peer-Learning haben die teilnehmenden Kommunen die Möglichkeit, sich über Fragen im Zusammenhang mit einer Vereinsgründung auszutauschen, z.B.: Welche rechtlichen Gegebenheiten müssen beachtet werden? Wie überzeuge ich die richtigen Akteure von einer Smart-City-Initiative? Welche Rollen gibt es im Verein? Welche Aufgaben übernimmt die Geschäftsstelle? Diese und weitere Fragen werden in dem Peer-Learning beantwortet, welches sich über sechs Monate erstreckt und überwiegend virtuell stattfinden wird.