Event details
REDBOX
Am Nordpark 299
41069 Mönchengladbach
Deutschland
Paragraphs

Zur Eröffnung bekräftigte Mönchengladbachs Erste Bürgermeisterin Josephine Gauselmann, passend zum Veranstaltungstitel Beteiligen.Befähigen.Bestärken – Smart City gemeinsam gestalten: „Smarte Städte entstehen nur im Dialog – aber sie brauchen auch mutige Entscheidungen.“ Renate Mitterhuber, Leiterin des Referats Smarte Städte und Regionen im Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB), hob hervor: „Jetzt kommt es darauf an, die im Förderprogramm entwickelten Lösungen fit für den langfristigen Betrieb zu machen.“ Dafür brauche es – noch stärker als bisher – interkommunale Kooperationen.
Michael Huch, Leiter der Koordinierungs- und Transferstelle Modellprojekte Smart Cities (KTS), stellte spannende Ansätze aus den fast 700 geförderten Maßnahmen vor und betonte besonders die Bedeutung des strategischen Umgangs mit Daten: „Wenn wir die Daten haben, können wir sie nutzen – etwa um Maßnahmen zur Klimafolgenanpassung zu entwickeln und zu bewerten."
Mönchengladbach zeigt, wie es geht:
Smart City als Teil der Stadt-DNA
Kira Tillmanns, Programmleitung Smart City Mönchengladbach, stellte das Modellprojekt Smart Cities Mönchengladbach vor und erläuterte unter anderem, wie die Stadt mit Start-ups zusammenarbeitet. Sie ist überzeugt: „Verwaltung braucht die Innovationsbeschleunigung durch Start-ups.“
Vera Tolo und Michael Bahrke von der Stadt Mönchengladbach präsentierten in ihrem Impuls „Wie gelingt es, die Stadtverwaltung von Smart City zu überzeugen?“ Ansätze zur strategischen Steuerung von Smart-City-Projekten. Ihr Fazit: „Strategische Steuerung ist nicht der Weg in die Bürokratie, sondern der Weg aus ihr heraus!“




Workshops: Wissen vertiefen, Ideen entwickeln
In interaktiven Workshops wurde vertieft, wie Kommunen innovative Ansätze nutzen:
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Workshop A: Wie erklärt man Smart City?
Mit LEGO-Modellen und Erklärfilmen wurden Wege aufgezeigt, komplexe Konzepte anschaulich zu vermitteln. Das LEGO-Modell aus Mönchengladbach diente als Impuls, um abstrakte technische Konzepte greifbar zu machen. Ein weiteres inspirierendes Beispiel waren LEGO-Workshops mit Kindern und Jugendlichen, die in Regensburg zum Einsatz kommen. Aus Wuppertal kamen Beispiele für visuelle Kommunikation. In der Gruppenarbeit entstanden ein Storyboard für einen Erklärfilm zu digitalen Zwillingen sowie Überlegungen zum Einsatz von LEGO zur Bürgerbeteiligung. -
Workshop B: KI-Anwendungen für Kommunen
Die vorgestellten Beispiele zeigten, wie Künstliche Intelligenz in Kommunen zum Einsatz kommt: Das KI-Portal in Nettetal setzt auf Open-Source-Software und einen KI-Kompass zur Befähigung der Mitarbeitenden. Im Rahmen der Gelsenkirchener Initiative Urban.KI werden aktuell neun kommunale Anwendungsfälle realisiert, die von Mobilität im ländlichen Raum bis zu einer KI für die Digitalisierung von Bauakten reichen. - Workshop C: Kommunale Kooperationen
Im Rahmen einer Zukunftswerkstatt diskutierten die Teilnehmenden Erfolgsfaktoren für interkommunale Zusammenarbeit am Beispiel der „5 für Südwestfalen“ und den Vernetzungsaktivitäten der Stadt Aachen. Fazit: Politischer Support, Verständnis in der Verwaltung und ein klarer Nutzen für die Bürgerschaft sind entscheidend.

Podiumsdiskussion: Wie wird Smart City für alle erfahrbar?
Im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion am Nachmittag stand die Frage, wie smarte Städte und Regionen alle Menschen einbinden und für das Mitmachen begeistern können. Zentrale Erkenntnisse aus dem Austausch von Anja Lüttmann (CityLAB Berlin), Felix Heinrichs (Oberbürgermeister Stadt Mönchengladbach), Claus Arndt (Beigeordneter Stadt Moers), Renate Mitterhuber (BMWSB), Nils Ludwig (Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung NRW), waren:
- Smart City ist kein Selbstzweck: Städte müssen echte Use Cases identifizieren und Schmerzpunkte der Bürgerschaft adressieren.
- Beteiligung braucht Vielfalt, um alle Bevölkerungsgruppen zu erreichen: Der Mix aus analogen und digitalen Formaten ist entscheidend, zum Beispiel klassische Marktstände ergänzt durch Touchscreens und digitale Zwillinge.
- Städte als Experimentierorte: Orte wie CityLabs ermöglichen kreative Lösungsansätze durch gemeinsames Entwickeln und Testen neuer Technologien.
- Kommunen brauchen starke Netzwerke: Interkommunale Zusammenarbeit hilft, Ressourcen zu bündeln und smarte Lösungen nachhaltiger umzusetzen.
- Bürgerinnen und Bürger haben wertvolle Ideen: Verwaltungen können von zivilgesellschaftlichen Initiativen lernen, zum Beispiel durch Ehrenamtliche, die LoRaWAN erklären, oder durch Freifunk-Initiativen für kostenloses WLAN.
- Daten als Grundlage für Innovation: Digitale Zwillinge und smarte Anwendungen verbessern nicht nur die Verwaltung, sondern auch Tourismus und Wirtschaft – der Datenaustausch zwischen Kommunen und Unternehmen sollte allerdings fair gestaltet sein.
- Finanzierung und Verstetigung von Projekten: Smart-City-Ansätze müssen von Anfang an auf Langfristigkeit ausgelegt sein. Betriebskosten und Strukturen sollten frühzeitig mitgedacht werden.
Smarte Lösungen: Elevator Pitches mit den Modellprojekten Smart Cities






Smart City vor Ort erleben
Zum Abschluss der Konferenz erfuhren die Teilnehmenden bei einer Exkursion in den Nordpark, wie die Stadt Mönchengladbach das Areal rund um das Borussia-Stadion als Reallabor für Sensorik nutzt. Das Networking in der Stadion-Lounge bei einer Currywurst rundete die Veranstaltung ab.



Die Präsentationen und Zusammenfassungen der Workshops finden Sie in Kürze auf dieser Seite.
Regionalkonferenzen der Modellprojekte Smart Cities
Die Modellprojekte Smart Cities laden regelmäßig in unterschiedliche Regionen Deutschlands ein, die Ergebnisse ihrer Arbeit vor Ort zu entdecken und kennenzulernen. Die Veranstaltungen richten sich an Vertreterinnen und Vertreter aller Kommunen aus der Region, die sich zum Thema Smart City informieren und austauschen wollen.
Alle Termine finden Sie hier: Veranstaltungen